Umfrage: Gedruckte Bücher überall vor E-Books – vor allem in Deutschland

Dies eine Meldung von Heise online.

Während in China im vergangenen Jahr schon fast so viele Menschen ein E-Book gekauft haben wie eines aus Papier, sind elektronische Bücher hierzulande weiterhin enorm abgeschlagen.

Der Artikel verweist auf eine Umfrage, die statista durchgeführt hat. Die Voraussage, dass das Ebook das gedruckte Buch verdrängen werde, sei nicht eingetroffen, so heisst es auf statista. In China hätten zwar im Verlaufe des letzten Jahres 24% der Befragten ein Ebook gekauft und 32% ein gedrucktes. In Deutschland allerdings hätten nur 10% ein Buch im letzten Jahr gekauft, aber 58% ein gedrucktes. So lautet die Schlussfolgerung auf statista

These findings suggest that e-books will not be the final nail in the coffin of printed books but rather a complementary product that should ultimately benefit the publishing industry. People may grab an e-reader when they head to the beach or commute to work, but as far as actual books go, there’s nothing like the real thing.

In der Auswertungsstatistik sieht man, dass die Anteile an gekauften Ebooks in China bei 24.4% liegen, in den USA bei 22.7% im UK bei 20%, in Deutschland bei 10.4%.

In einem Heise-Artikel aus dem Jahr 2019 wird bereits auf den Rückgang der Nachfrage nach Ebooks verwiesen, der Artikel trägt den Titel Anteil der E-Book-Leser auf Niveau von 2014.

Wenn die Ebooks allerdings einen angemessenen Preis hätten, wenn sie wirklich wesentlich billiger als gedruckte Bücher wären, dann würde die Situation ganz bestimmt anders aussehen.

Auffällig ist in der Statistik, dass in den englischsprachigen Ländern USA, UK der Anteil an Ebooks wesentlich höher ist als in Deutschland. Amazon bietet mit Kindle Unlimited ein Angebot, dass es so im deutschsprachigen Raum nicht gibt.

Ich habe schon in einigen Beiträgen auf die merkwürdige Situation aufmerksam gemacht, dass Ebooks preislich nicht billiger sind als gedruckte Bücher, zuweilen sogar teurer. Da kann wirklich etwas nicht stimmen. Es sieht so aus, wie wenn die deutschen Verlage alles daran setzen würden, dass nicht zu viele Ebooks verkauft werden, wohl aus der Angst, dass die digitalen Bücher nachher einfach im Netz landen. Wenn im deutschsprachigen Raum ein attraktives Angebot für Ebooks bestehen würde, dann würden sie auch in Deutschland oder der Schweiz ähnliche Verkaufszahlen erreichen wie in den USA. Zudem gilt in der Schweiz merkwürdigerweise die Buchpreisbindung für Ebooks, für die gedruckten Bücher wurde sie aber abgeschafft. Eine Zeitlang hat Ex Libris auf Ebooks grössere Rabatte gewährt, bis dies von den Verlagen unterbunden wurde. Wenn man auf Billigbuch.ch Preise für Ebooks vergleicht, so sieht man, dass es praktisch keine Unterschiede im Preis gibt.

Im Unterricht hat sich auf jeden Fall im Verlaufe des letzten Jahres sehr viel verändert. Vor der Umstellung auf den Fernunterricht wegen der Corona-Pandemie wurden fast ausschliesslich gedruckte Bücher im Unterricht gelesen. Nach dem sehr abrupten Wechsel in den Fernunterricht habe ich auf Lektüren umgestellt, die auch als Ebooks erhältlich waren. Heute lesen in gewissen Klassen fast alle Schüler:innen in digitalen Ausgaben. Über das Projekt Gutenberg kann man die Klassiker gratis beziehen und mit entsprechenden Hilfsmitteln kann man sie ohne Probleme ins epub-Format oder andere Formate umwandeln.

Heise-Artikel: Umfrage: Gedruckte Bücher überall vor E-Books – vor allem in Deutschland | heise online

Weiter Links aus diesem Blog:

Eigenartige Preise von Ebooks
E-Book Schülerduden Grammatik
Ebook teurer als Paperback
Digital oder kartoniert

Eigenartige Preise von E-Books

Als ich mich heute nach einem Buch über die Nikon Z6 erkundigt habe, bin ich auf sehr eigenartige Preise gestossen.

Das Buch “Nikon Z6 – Das Handbuch zur Nikon Z6” von Heike Jasper wird bei billigbuch.ch als gedrucktes Buch zwischen Fr. 40.00 bei dodax.ch und 61.90 bei orellfuessli.ch angeboten. Diese Preisdifferenzen sind zwar sehr gross, aber nicht wirklich erstaunlich.

Nun habe ich mich auf die Suche nach dem Ebook als pdf gemacht.

Wiederum auf billigbuch.ch variieren hier die Preise von 39.50 bei lehmanns.ch bis 48.90 bei orellfuessli.ch. Diese Version ist übrigens ohne den Zusatz zur Nikon Z6II zum Download, dieses Ebook hat also einen Teil weniger als die gedruckte Variante und ist nicht billiger. Was ist das los?

 Man wähnt sich wieder in den Anfängen der Ebooks, als diese teurer waren als die gedruckten Bücher. Der Verlag Rheinwerk Verlag GmbH scheint auf jeden Fall kein grosses Interesse am Verkauf von Ebooks zu haben.

Auf der Seite des Verlags sieht das Angebot folgendermassen aus:

Das Ebook ist also immerhin 4€ billiger, allerding auch hier ohne den Zusatzteil zur Z6II.

Chrysanth WebStory This is WebStory!

Buchhaus-Zeitung von Lüthy Balmer Stocker ODER: Yumpu machts möglich

Ich habe kürzlich versucht die Buchhaus-Zeitung von Lüthy Balmer Stocker in einer digitalen Version zu finden. Diese “Zeitung” ist eine Gratis-Werbung, warum also sollte diese Broschüre nicht auch digital erhältlich sein?

Auf der Webseite von Lüthy Balmer Stocker erfährt man aber absolut nichts über diese Broschüre, wie wenn es sie nicht geben würde. Gib man “Buchhaus Zeitung” ins Suchfeld ein, dann erhält man keine Treffer. Gibt man den Begriff als einzelnes Wort ein, also “buchhauszeitung”, dann erhält man die Vorschläge für “backstein”:

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Sehr eigenartig, drückt man wieder auf “buchhauszeitung”, dann erscheint das folgende Ergebnis:

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Sucht man nun über google differenzierter nach “Buchhaus-Zeitung” und “pdf” und “download”, dann kommt man zu zwei Treffern und einem interessanten Ergebnis.

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Offenbar kann man die Buchhaus-Zeitung auf Yumpu lesen, allerdings die Ausgabe von 2016. Ein Click auf den Link führt uns dann zu dieser Seite:

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Sucht man auf Yumpu mit “lüthy”noch weiter, dann findet man tatsächlich dort die aktuellen Ausgaben der Buchhaus-Zeitung:

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Und schliesslich landet man hier

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Ein Download ist nicht möglich, man muss den Prospekt also online lesen. Das funktioniert dann einwandfrei, aber halt Yumpu:

  • Man kann das Dokument einfach durchblättern, keine Sprünge machen, einfach Seite für Seite.
  • Natürlich auch keine direkte Bestellmöglichkeit,
  • keine Möglichkeit, ein Buch etwa auf eine Merkliste zu setzen.
  • Man kann auch keine Seite speichern.

Wenn man allerdings die dürftigen Zugriffszahlen anschaut, dann scheint es kein grosses Bedürfnis zu sein, diese Werbezeitung online anzuschauen. Dies könnte aber auch damit zusammenhängen, dass man wissen muss, wo man diese digitale Version der Buchhaus-Zeitung finden kann.

Das deutsche Projekt Gutenberg ist umgezogen

Ich habe eben versucht, das deutsche Projekt Gutenberg über die Adresse gutenberg.spiegel.de zu erreichen. Statt auf die gewohnte Oberfläche wird man einfach zu Spiegel Kultur umgeleitet. Kein Hinweis, nichts. Auch eine Suche über google ergibt nichts, nur immer wieder Spiegel-Resultate. Einen Hinweis findet man allerdings.

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Wenn man allerdings den Link drückt, landet man wieder bei Spiegel Kultur. Kein Hinweis darauf, was los ist. Das “In eigener Sache: Das Projekt Gutenberg-DE zieht am 6. …” ist nirgend sichtbar.

Erst nach einigem Suchen komme ich dank einem Twitter-Beitrag auf die neue Seite:

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Hier die neue Seite auf: https://www.projekt-gutenberg.org/index.html

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Nachtrag: Hätte ich die News der letzten Tage gut verarbeitet, dann wäre ich durch den digithek blog bereits informiert gewesen.

E-Book Schülerduden Grammatik

Ich habe mich mal auf die Suche nach dem Schülerduden Grammatik als E-Book gemacht. Nach kurzer Suche wird man auch schon fündig beim Bücherwurm:

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Das gedruckte Buch für 18€ und das Ebook für 12.99€, das sieht nicht schlecht aus, also drücke ich auf den Link des E-Books, Dann erscheint allerdings ein anderes Buch:

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Was soll das? Plötzlich bin ich beim Schülerduden Fremdwörterbuch. Dort drücke ich erneut auf das Hardcover-Symbol und – bin wieder zurück beim Schülerduden Grammatik!

Also gehe ich auf die Seite von duden.de und suche dort den Schülerduden Grammatik. Dort wird nun klar, dass es kein Ebook gibt.

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Interessanterweise kann man ein Ebook der alten Ausgabe des Schülerdudens auf der Seite von Lüthy Balmer Stocker auf buchhaus.ch finden.

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Man kann das Buch dann auch in den Warenkorb legen, aber dann erscheint kurz vor Abschluss der Kaufabwicklung eine Fehlermeldung:

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Akzeptiert, es gibt kein Ebook des Schülerdudens Grammatik, weder der alten noch der aktuellen Ausgabe. Fragt sich einfach, warum kein Ebook erhältlich ist.

Ohne Namen keine Stadt?

Kürzlich habe ich mit einer Klasse Stellen aus Uwe Timms “Johannisnacht” besprochen. Der Ich-Erzähler geht in Berlin – die Geschichte spielt 1995 – in ein Lebensmittelgeschäft und verlangt ein Brötchen mit Käse, und zwar mit Tilsiter. Eine alte Frau bedient ihn.

Füher, sagte die alte Frau, bekamen wir Butter und Käse direkt aus Tilsit, das war vor dem Krieg. Der Käse heisst noch so, aber die Stadt gibt es nicht mehr.
Doch, sagte ich, nur der Namen ist ein anderer.
Nein, sagte die alte Frau, wenn der Name verloren ist, gibt es auch nicht mehr die Stadt.

Gibt es eine Sache – oder eine Stadt noch, wenn sie den ursprünglichen Namen verloren hat? Unwillkürlich fühlt man sich an das Universalienproblem im Mittelalter erinnert. Aus Tilsit ist Sowetsk geworden und die Stadt befindet sich nun in Russland; objektiv gesehen, gibt es diese Stadt natürlich noch, nur für die alte Frau nicht mehr. Für sie hat die preussische Stadt aufgehört zu existieren, wie auch das Tausendjährige Reich aufgehört hat zu existieren.

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Damit wird klar, was nicht mehr existiert. In diesem Sinne hängt diese Form der Existenz tatsächlich ab von ihrem Namen.

Filtrierte Suchresultate bei billigbuch.ch?

Neulich habe ich auf der Seite billigbuch.ch einen Text für eine Schullektüre gesucht, einen Text von Gottfried Keller, Kleider machen Leute. Das Resultat ergab 46 Treffer.

Interessant war für mich, dass zumindest zwei sehr billige Ausgaben fehlen: die Reclam-Ausgabe und die Ausgabe der Hamburger Lesehefte. Eine Suche bei einem anderen Anbieter, bei elantis.ch, zeigt aber, dass diese Ausgaben erhältlich sind.

Frage also: Warum fehlen diese beiden billigen Resultate bei billigbuch.ch? Wenn man z.B. die ISBN-Nummer der Reclam-Ausgabe bei billigbuch.ch eingibt, dann erscheint das Buch nämlich, das ist doch sonderbar.

Startet man anschließend den Preisvergleich, dann wird es noch sonderbarer.

Keine Treffer bei elantis.ch und exlibris.ch. Die beiden Anbieter aber bieten das Buch an, eine Suche ergibt ein sehr schnelles Resultat und – das ist das Eigenartige: die billigsten Angebote.

Elantis.ch: Fr. 1.50
Exlibris.ch: Fr. 1.90

Sonderbar: die billigsten Anbieter fehlen.

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Buchpreise für Ebooks vergleichen

Als in der Schweiz 2007 die Buchpreisbindung aufgehoben wurde, machte es plötzlich Sinn, Buchpreise zu vergleichen. Zu diesem Zweck wurde das Tool billigbuch.ch entwickelt, das ich vor langer Zeit einmal hier kurz vorgestellt habe. Die Wiedereinführung der Buchpreisbindung wurde in der Schweiz schliesslich 2012 in einer Volksabstimmung definitv abgelehnt. Wie aber sieht die Situation für Ebooks aus? Auch für Ebooks müsste es eigentlich keine Buchpreisbindung geben, wie aber kann ich hier die Preise vergleichen?

Billigbuch.ch stellt diese Option nicht zur Verfügung. Wie man auf dem Screenshot sehen kann, ist ein Vergleich von Büchern/Hörbüchern, und zwar deutscher und fremdsprachiger Bücher, von Filmen, Musik und Games möglich, nicht aber von Ebooks.

Wenn man also z.B. nach einer Buchausgabe sucht, dann wird man als Treffer keine Ebooks erhalten. Das Beispiel von Alex Capus’ “Léon und Luise” soll dies veranschaulichen.

Ein Suchauftrag ergibt diese drei Treffer

Mit einem Trick kann man allerdings auch Ebooks suchen. Dazu muss man die EAN/ISBN-13-Nummer des Ebooks herausfinden, etwa durch eine Suche bei buch.ch: 9783446236929.

Nun kann man auf der Seite von billigbuch.ch nach dieser EAN-Nummer suchen, und siehe da, man erhält das folgende Resultat:

Ein Preisvergleich ergibt dann das folgende Resultat:

Allerdings stimmt doch einiges nicht:

  • Warum soll das Herunterladen eines Ebooks Porto kosten? Diese Kosten werden einfach aus den allgemeinen Geschäftsbedingungen dieser Anbieter herausgelesen, sie gelten also nicht.
  • Die Preise stimmen teilweise nicht: Der Amazon-Preis ist klar falsch, er beträgt 9.99 Euro, wie übrigens überall in Deutschland, weil dort bekanntlich auch für alle Ebooks die Preisbindung gilt.

Der Vergleich zeigt also: Ex-Libris verkauft das Ebook 40 Rp. billiger als die Konkurrenz in der Schweiz, Lehmanns und Lesestoff verlangen einen Fantasiepreis.

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