Das deutsche Projekt Gutenberg ist umgezogen

Ich habe eben versucht, das deutsche Projekt Gutenberg über die Adresse gutenberg.spiegel.de zu erreichen. Statt auf die gewohnte Oberfläche wird man einfach zu Spiegel Kultur umgeleitet. Kein Hinweis, nichts. Auch eine Suche über google ergibt nichts, nur immer wieder Spiegel-Resultate. Einen Hinweis findet man allerdings.

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Wenn man allerdings den Link drückt, landet man wieder bei Spiegel Kultur. Kein Hinweis darauf, was los ist. Das “In eigener Sache: Das Projekt Gutenberg-DE zieht am 6. …” ist nirgend sichtbar.

Erst nach einigem Suchen komme ich dank einem Twitter-Beitrag auf die neue Seite:

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Hier die neue Seite auf: https://www.projekt-gutenberg.org/index.html

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Nachtrag: Hätte ich die News der letzten Tage gut verarbeitet, dann wäre ich durch den digithek blog bereits informiert gewesen.

Keine attraktiven Literatur-Ebooks

Da schaue ich mich mal um in http://www.books.ch und such einen aktuellen Bestseller als ebook. Also klicke ich auf die Rubrik ebooks – immerhin gibt es sie. Dann sehe ich auf der rechten Seite tatsächlich eine Rubrikenliste und freue mich schon, den neuen Hürlimann als ebook herunterladen zu können. Also klicke ich auf die Rubrik Romane – und siehe da, als erster Roman ist Kafkas Prozess aufgelistet. So aktuell ist das wohl doch nicht, bin ich etwa bei den Klassikern gelandet? Nein, das kann nicht sein, den als nächste Romane sind eine ganze Reihe von Perry Rhodan Romanen aufgelistet. Dann noch ein Kafka-Roman mit dem Titel “Aphorismen” – nun den kenne ich ja gar nicht. Nach dem Anklicken werde ich nur über die unterschiedlichen Formate aufgeklärt, keine näheren Angaben zum Inhalt. Einige Seiten später wird dann auch noch Kafkas Brief an den Vater unter den Romanen aufgelistet.

Da fragt man sich als einigermassen Gebildeter ja schon, für wie dumm man hier den potentiellen ebook-Käufer hält.  Kafkas Brief an den Vater als Roman-Version und ein neu aufgetauchtes Roman-Manuskript mit dem Titel “Aphorismen”. In einer solchen wirren Rubrik ist es wohl auch müssig, nach dem neuen Hürlimann zu suchen. Warum das alles? Ganz einfach: Die Verlage tun sich sehr schwer mit dem Verkauf ihrer Bücher als ebooks.

Schade, dann wird man sich die Produkte wohl weiterhin selber einscannen müssen – so lange man das noch darf.