Tolino – das neue Wunder?

Während man aus Deutschland vorwiegend [tippy title=”Positives” reference=”” header=”off”] Etwa hier oder hier.[/tippy]  zu diesem neuen Reader hört, tönt es im englischsprachigen Ausland etwa bei digital-reader.com etwas anders. So wird etwa auf die Tatsache verwiesen, dass die iOS-Apps und die Android-Apps von Weltbild und Hugendubel nach dem Update nicht mehr funktionieren, d.h. Nutzer meldeten, dass sie nach dem Update keinen Zugang mehr auf ihre Konten hätten. So zeigt ein Blick auf das Feedback zum Weltbild-Android-App die Situation:

Im deutschen Sprachraum sieht man diesen neuen Reader als klare Chance gegen die Übermacht von Amazon, deshalb ist es wohl nicht ganz zufällig, dass Amazone seit einiger Zeit mit Negativschlagzeilen wegen schlechter Arbeitsbedingungen in der deutschen Presse zu finden ist.

Einen solchen Sturm der Entrüstung hat der Online-Händler Amazon noch nicht erlebt. Die Berichte über die Arbeitsbedingungen, die vor Weihnachten für Leiharbeiter herrschten, die im Versandzentrum im hessischen Bad Hersfeld eingesetzt waren, hat bis zum Bundestag für erregte Debatten gesorgt. Amazon musste sich im Plenum den Vorwurf gefallen lassen, die Zustände seien menschenverachtend gewesen. Ein gutes Wort wollte niemand für den amerikanischen Handelsriesen einlegen; die Kritik zog sich quer durch alle Fraktionen. (Frankfurter Allgemeine)

Oder in einem andern Blog:

Und nicht zuletzt könnte es der Allianz gelingen, den Tolino als „deutsche Alternative“ zu positionieren. In Zeiten, wo sich Marktführer Amazon mehreren Vorwürfen von schlechten Arbeitsbedingungen bis hin zum Preisdiktat und einem Verfahren des Bundeskartellamtes ausgesetzt sieht, stehen die Chancen nicht unbedingt schlecht – zumal der Tolino Shine im Gegensatz zum Kindle das weit verbreitete ePub-Format unterstützt und nicht zwangsläufig an einen Shop gebunden ist. (basicthinking)

Kindle oder Tolino? Das wird etwa in lesen.net oder digital-reader.com (hier sind die vielen Kommentare sehr interessant) diskutiert. Ein gewaltiger Nachteil hat der Tolino: Er bietet keinen Zugang für Self-Publisher.

Ich habe diese Woche einen Tolino in der Hand gehabt, bei Weltbild.

Über das Design lässt sich natürlich streiten. Was mich aber stört: es gibt keine Notiz- und Markier-Funktion. Für mich würde der Reader schon aus diesem Grund nicht in Frage kommen.

Bei der Konkurrenz auf der andern Strassenseite will man allerdings einen andern Reader verkaufen.

Einen ausführlichen Test findet man auf literaturcafe.de.

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Darf man den Kopierschutz bei Ebooks knacken?

Am 31.1.13 erschien in der NZZ der Artikel Wie man den Kopierschutz knackt. Der Artikel stellte sich die Frage, ob man den Kopierschutz bei DRM-geschützten Ebooks überhaupt knacken darf. Eine Nachfrage bei Por Litteris, der schweizerischen Urheberrechtsgesellschaft, hat ergeben, dass dies legal ist:

 Es ist erlaubt, den Schutzmechanismus zu umgehen, solange die derart ‹befreiten› E-Books nur privat verwendet werden.

Allerdings muss der Nutzer diese Manipulation selber vornehmen, aus diesem Grund sind in besagtem Artikel auch keine Links oder Anweisungen zur Entfernung des Kopierschutzes zu finden.

Was mir nicht ganz klar ist, was es bedeutet, dass die befreiten Bücher “nur privat verwendet werden” dürfen. Der Schlusssatz im NZZ-Artikel lautet:

 Deshalb kann an dieser Stelle auch nicht erklärt werden, was man genau tun muss, um die Freude bei der Lektüre von DRM-geschützten E-Books mit anderen zu teilen.

Das heisst, dass ein solches Buch auch mit Freunden geteilt werden darf. Das scheint mir doch sehr interessant zu sein.

Via blogthek.

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Storyworld geschlossen

Wie ich in einem Email vom 22.12.2012 lesen konnte, ist Storyworld am 21.12.2012 geschlossen worden, und zwar betrifft das sowohl storyworld.ch als auch storyworld.de.

Der Service von storyworld wurde am 21. Dezember 2012 eingestellt. Wir bedanken uns für Ihre Treue in den letzten drei Jahren ganz herzlich. Für Ihre Buch- und Medienwünsche empfehlen wir Ihnen books.ch den Online-Shop der Orell Füssli Buchhandlung. books.ch bietet ein noch umfassenderes Angebot von über 7 Mio. Artikeln, zusätzlich über 400’000 eBooks und attraktive Top-Preis-Angebote.

Sotryworld wurde im Juni 2010 von Orell Füssli ins Netz gestellt. Damals schrieb die Berner Zeitung:

Mit dem zweiten Onlinediscounter Storyworld.ch will der Branchenriese Orell Füssli den Onlinehandel aufmischen.

Im Blog carpathia wird vermutet, dass durch die definitive Aufhebung der Buchpreisbindung der Discounter nicht mehr benötigt wird.

Orell Füssli hat sich für die Büchpreisbindung stark gemacht, aber eine Doppelstrategie gefahren, in dem mit Storyworld gleichzeitig ein Discount-Ableger in der Schweiz und in Deutschland aufgebaut wurde. Falls die Buchpreisbindung gekommen wäre, hätte man den Schweizer Markt aus Deutschland beliefert zu Discountpreisen und parallel weiter unter eigenem Namen im Hochpreissegment verkauft – sozusagen amtl. bewilligt.

Nachtrag vom 26.12.2012:
Ich habe vor dem 21.12.2012 noch bei Storybooks ein Buch bestellen wollen, dann kam das Email mit der Mitteilung der Schliessung der Seite. Storybooks hatte mir ein Angebot für Dürrenmatts “Physiker” für CHF 7.80 gemacht. Nun hat mich die Seite von Storybooks an buch.ch verwiesen. Dort kostet das gleiche Buch nun 11.90, also fast CHF 3.- mehr, doch sehr bemerkenswert.

Digital oder kartoniert

In einem heutigen Beitrag in der Solothurner Zeitung “Das Wissen ist ein Meer – aus lauter Zahlen” wurde ich auf ein Buch von Mercedes Bunz aufmerksam: Die stille Revolution.

Eine Suche bei Ex-Libris ergab folgende Treffer:

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Also: die kartonierte Version kaufen, aufschneiden und einscannen.

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Ebooks bei Amazon

Wie man am letzten Donnerstag, 25.10.2012, in der NZZ lesen konnte, kann man bei Amazon nur Nutzungsrechte kaufen, wenn man Ebooks erwirbt.

Wer eBooks bei Amazon kauft, erwirbt nur ein Nutzungsrecht. Das kann zur Folge haben, dass man diese plötzlich nicht mehr lesen kann.

Im Beitrag wird auf einen Fall aufmerksam gemacht, über den die NZZ zwei Tage früher informiert hat. Einer Norwegerin hatte Amazon kurzerhand den Account gesperrt, und zwar ohne Angabe von Gründen. Dies offenbar deshalb, weil Amazon diesen Account mit einem andern Account verwechselt oder in Verbindung gebracht hatte, dessen Inhaber gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen hatte. Dieser Kindle-Besitzer hatte offenbar Bücher in seinem Account vom DRM-Schutz befreit.

Auf diesen Fall aufmerksam gemacht hatte der Blogger Martin Bekkelund. Seine Schlussfolgerung nach der Darstellung des Falles:

With DRM, you don’t buy and own books, you merely rent them for as long as the retailer finds it convenient.

Der Blogbeitrag von Bekkelund hat übrigens 436 Kommentare erhalten (Stand 22.10.2012).

Wie dieser Schutz bei Kindle-Büchern entfernt wird, kann man mit einer einfachen google-Suche schnell herausfinden. Wer dies aber tut und die Bücher dann ohne DRM auf seinem Kindle belässt, läuft offensichtlich Gefahr, dass sein Account bei Amazon gesperrt wird.

Aus diesem Grund scheint es mir höchst gewagt, wenn ein Blogger, der seinen Namen und seinen Facebook-Account öffentlich bekannt gibt, zugibt, dass er Amazon-Bücher vom DRM befreie, weil er dies als sein gutes Recht betrachte, und zugleich noch eine Anleitung dazu veröffentlicht.

Bestseller Nr. 1 vergriffen

Anfang dieser Woche sah ich in einem Buchladen dieses Bild:

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Platz 1: vergriffen – was wohl fehlt?

Platz 2: Lucinda Riley: Das Mädchen auf den Klippen

Platz 3. Wolfgang Herrndorf: Tschick

Platz 4: Brigitte Kanitz: Immer Ärger mit Opa

Die aktuelle Spiegel-Bestseller der Tachenbücher der letzten beiden Wochen können es nicht sein, Riley ist dort auf Platz 6 (Vorwoche 7), Hernndorf auf Platz 9 (Vorwoche 6), Kanitz war die letzten beiden Wochen gar nicht mehr unter den Spiegel-Beststellern. Es könnte vielleicht eine buchhandlungsinterne Rangierung sein.

Was könnte also das vergriffene Buch auf Platz 1 sein? Der Schlager der letzten Wochen:  E.L. James: Shades of Grey – Geheimes Verlangen.

Es sind alle vier Titel bei Amazon als Ebooks verfügbar, Ebooks sind übrigens nie vergriffen!

Publikumspreis – Leipziger Buchmesse

Die Leipziger Buchmesse findet vom 15. – 18. März 2012 statt mit Lesungen, Fachvorträgen, Diskussionen, Fortbildungsveranstaltungen, Preisverleihungen – das grösste Lesefeste Europas, wie auf Twitter gemeldet wird.

Für den Publikumspreis gibt es fünf Nominierte, diese findet man hier. Da das Publikum nun darüber abstimmen kann, welcher der fünf Titel ihm am besten gefällt, habe ich mich auf die Suche nach den Büchern gemacht. Leseproben und Informationen zu allen Autoren sind über die Seite der Leipziger Buchmesse erhältlich. Kann man aber auch schon Ebooks dieser Autoren erhalten? Hier meine Resultate.

Drei der fünf nominierten Bücher sind also digital erhältlich, dies ist ein wirklich gutes Ergebnis. Ein weiteres Buch lässt sich vorbestellen. Nur beim Buch von Hahn scheint es keine geplante digitale Ausgabe zu geben.

Abstimmen kann das Publikum übrigens direkt auf der Homepage der Leipziger Buchmesse oder auf der Seite von Literaturcafe.de.

Hier der aktuelle Zwischenstand:

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Neues zum Kindle-Dokumentenservice

Vorletzte Woche habe ich ein Email von amazon bekommen mit dem folgenden Inhalt:

Da Sie den persönlichen Dokumentenservice für Kindle bereits genutzt haben, freuen wir uns, Ihnen einige Neuigkeiten zu diesem Angebot mitteilen zu können:

• Ihre Dokumente werden jetzt automatisch in Ihrer Kindle-Bibliothek gespeichert. (Ihre Kindle-Bibliothek können Sie auf der Mein Kindle-Seite (www.amazon.de/meinkindle) verwalten.)

• Sie können archivierte Dokumente nun jederzeit aus dem Archiv auf den/die Kindle, die in Ihrem Amazon.de Kundenkonto angemeldet sind, herunterladen. (…)

• Ab sofort können Sie, wie Sie es bereits von Ihren Kindle eBooks gewohnt sind, in Ihren persönlichen Dokumenten Notizen, Markierungen und Lesezeichen erstellen. Ihre Anmerkungen sowie die letzte gelesene Seite in Ihrem Dokument werden per Whispersync automatisch zwischen Ihren Kindle-Geräten synchronisiert. Ausgenommen hiervon sind PDF-Dateien.

Wir beabsichtigen, diese Funktionen in den nächsten Monaten auch für die Kindle Lese-Apps (Kindle für PC, Kindle für Mac, Kindle für iPhone/iPad/iPod touch und Kindle für Android) verfügbar zu machen.

Was heisst das nun konkret?

Bisher konnte man Markierungen, Annotationen und Leseposition nur bei Büchern automatisch synchronisieren, die man bei amazon gekauft hatte. Manuelle Synchronisation am PC war und ist natürlich weiterhin möglich, aber doch umständlich. Dies ist vor allem ein Problem, wenn man auf zwei oder mehr Geräten in einem Buch liest: etwa auf dem Kindle draussen im Garten, auf dem iPhone im Wartezimmer beim Zahnarzt und auf dem iPad zu Hause im Lehstuhl. Bei Büchern, die man bei amazon gekauft hat, ist dies kein Problem: ich kann im Wartezimmer beim Zahnarzt an der Stelle mit Lesen weiterfahren, an der ich beim Kindle stehen geblieben war. Alle Notizen, Kommentare sind ebenfalls sichtbar. Auf jedem Gerät kann ich Notizen und Markierungen machen. Diese werden anschliessend synchronisiert. Dieser Service klappt aber nur für Bücher, die über amazon gekauft worden sind, dies klappt auch für kostenlose Downloads, ausschlaggebend ist einfach, dass der Download über den amazon-shop erfolgt ist.

Ich kann persönliche Dokumente, Ebooks, die ich nicht bei amazon gekauft habe an meine persönliche Kindle-Email-Adresse senden, dann werden diese Dokumente in meine Kindle-Bibliothek aufgenommen. Anschliessend kann ich die Dokumente per WIFI, oder auch über 3g (allerdings kostenpflichtig) herunterladen und bearbeiten (Lesezeichen setzen, annotieren usw). Dies ist nicht neu. Neu ist nun aber, dass ich solche Dokumente annotieren, markieren kann und dass diese Markierungen, ebenfalls die aktuelle Leseposition, dann ebenfalls in der Amazon-Cloud synchronisiert werden, d.h. sie sind anschliessend auf allen Amazon-Geräten verfügbar.

Angekündigt wird in diesem Email, dass dieser Synchronisationsdienst in den nächsten Monaten über die Amazon-Kindle-Geräte hinaus auf die Kindle Lese-Apps ausgedehnt wird. Das würde dann bedeuten, dass die Synchronisation auch für iPhone, iPad und Android-Telefone gelten würde.

Das sind wirklich sehr gute Neuigkeiten.

Ich habe den neuen Dienst sofort ausprobiert und ein Ebook an meine Kindle-Bibliothek gesendet. Per WIFI konnte ich das Buch herunterladen. Anschliessend habe ich einige Markierungen gemacht und mit amazon synchronisiert. Schliesslich habe ich das Buch von meinem Kindle gelöscht. Dann wieder neu von amazon heruntergeladen und siehe da: die Anmerkungen waren noch vorhanden. Sie werden also tatsächlich in meiner Bibliothek bei amazon gespeichert.