Zitat des Tages – 6.5.21

In einem Mail, das die Journalistin Mela Eckenfels an die Schauspielerin Ulrike Folkerts geschrieben hat, beschreibt jene, was sie in der Zeit der Pandemie gelernt hat. Sie sei nach Ausbruch der Pandemie überzeugt gewesen, dass wir eigentlich über das Wissen verfügen, das wir zur Bewältigung haben müssen, dass wir als Staatsgemeinschaft zusammenstehen und diese Pandemie durchstehen werden.

Inzwischen habe ich, bedauerlicherweise, jeden Respekt vor einem großen Teil meiner Mitbürger verloren. Ich musste meinen Glauben, dass wir als gebildete, nahezu vollständig alphabetisierten Gesellschaft, die Informationen nutzen, die wir haben, um vernunftgesteuerte Entscheidungen zu treffen, revidieren. Das schon sehr früh, als Menschen mit Klopapier und Mehl überladene Einkaufswägen aus den Supermärkten schoben und Handdesinfektionsmittel aus Krankenzimmern stahlen. …
Auf was ich überhaupt nicht vorbereitet war, war, dass die erste konsequente Reaktion auch die einzige konsequente bleiben sollte und wir uns in eine Spirale aus Wissenschaftsleugnung, Partikularinteressen, Inkompetenz und Entscheidungsschwäche hineinmanövrieren. …
Was mir nicht nur auf die Nerven ging, sondern mich auch schockierte, war, wie dünn sich der zivilisatorische Lack auf einmal erwies. …

Unter welchem Stein, oder in welchem Loft muss man sich verkrochen haben, um sich zynisch über zehntausendfaches Leid zu erheben und sich mit derartig schäbigen Videos über die zu stellen, die wollen, dass wir alle gut durch diese Zeit kommen?

Quelle: Nur eine Mail an Ulrike Folkerts – und doch so viel mehr

Zitat des Tages – 3.5.21

Dies die Worte von Ontarios Taskforce-Direktor Peter Jüni:

Peter Jüni: Es ist im Prinzip, was wir überall sehen in der Welt. Die Pandemie, wie sie sich jetzt darstellt, ist generell extrem schwierig für Politiker. Politiker sind typischerweise sehr kurzfristig orientiert. Sie können das Verständnis für diese Komplexität nicht aufbringen und fokussieren sich auf kurzfristige Erfolge. Das macht es schwierig.

Quelle: Ontarios Taskforce-Direktor – «Würden wir wie die Schweiz vorgehen, hätten wir Kriegszustände» – News – SRF

Zitat des Tages – 2.5.21

Nicole Althaus in Ihrer Kolumne Zügeln nach achtzehn Jahren ist, als ob einem das Leben im Zeitraffer noch einmal passierte in der NZZ am Sonntag

Was so ein Umzug mit dem Herzen anstellt, kann ich hier nicht im Detail schildern, sonst bleiben alle sesshaft, und die bezahlbare Wohnung mit Stuckdecken, Parkettböden und grosser Dachterrasse an der Schipfe, auf die ich ewig warten werde, wird nie frei. Nur so viel: Zügeln nach so vielen Jahren ist, als ob einem das Leben im Zeitraffer noch einmal passierte – mit allen schönen und weniger schönen Momenten.

Quelle: 51 Prozent: Umzugslektionen

Zitat des Tages –  1.5.21

Noch immer haben nicht alle verstanden, dass man sich um einen Impftermin bemühen muss. Es wird nicht ein amtliches Aufgebot ins Haus flattern, und es wird auch kein Impfwägeli vor der Haustüre hupen.

(Katja Fischer De Santi)

Quelle: Wochenkommentar – Neue Anwärter für das Wort des Jahres: Impfscham und Impfneid – wieso das auch eine gute Nachricht ist | Solothurner Zeitung