Zitat des Tages – 23.5.21

Sabine Hark in einem Kurzinterview zur Frage, warum Männer häufig die Maske unter der Nase tragen (Spiegel 21-2021):

Nicht nur an mich denken, sondern auch an die Gefährdung der anderen, das scheint eine komplexe Anforderung zu sein, die aus Sozialisationsgründen Frauen leichter fällt. Frauen werden stärker dazu erzogen, die Bedürfnisse von anderen wahrzunehmen und in das eigene Verhaltensrepertoire einzubeziehen. Überspitzt gesagt: Es gehört nicht zum Konzept Männlichkeit, im Sozialverhalten Rücksicht auf andere zu nehmen.

Zitat des Tages – 22.5.21

Steffen Mau auf die Frage von Zeit online, worüber er gerade nachdenke:

Ich denke über die Veränderung von Grenzen nach und über die Schockerfahrung, dass wir Mobilitätsgewohnten über Nacht zu einer Gesellschaft des Stillstands und der Ortsgebundenheit geworden sind. Covid-19 lässt uns erfahren, was es heißt, wenn Bewegungsfreiheit, die zum Kern unseres Freiheitsbegriffs gehört, plötzlich eingeschränkt wird.

Quelle: Grenzen: “Westliche Impfpassbesitzer werden wieder privilegierte Reisende sein” | ZEIT ONLINE

Zitat des Tages – 18.5.21

Elon Musk in einem Interview auf der Baustelle in Grünheide:

Vorschriften sind unsterblich. Je länger eine Gesellschaft besteht, desto mehr Vorschriften sammeln sich an. Deshalb sollte es einen aktiven Prozess geben, Vorschriften wieder abzuschaffen, sonst werden es mit der Zeit immer mehr Vorschriften und irgendwann dürfen wir gar nichts mehr.

Quelle: Elon Musk in Grünheide: “Irgendwann dürften wir gar nichts mehr” | heise online

Zitat des Tages – 15.5.21

Holger Gertz schreibt in der Süddeutschen Zeitung über ein Projekt, das bereits 2019, also vor der Corona-Pandemie, an der Uni Bremen unter dem Titel Eine Uni – ein Buch gestartet worden ist. Ein Semester lang hat sich die Hochschule in verschiedenen Aktionen mit dem Buch beschäftigt. Zwei Stimmen zur Aktualität des Buches:

Neele von Döhren sagt: “Ich habe “Die Pest” tatsächlich im vergangenen Herbst zum ersten Mal gelesen, als man den ganzen Corona-Hintergrund schon im Kopf hatte. Und ich fand es beeindruckend, wie exakt dort menschliche Züge und Verhaltensweisen beschrieben werden, die man jetzt beobachten kann. Wie oft man im Buch etwas liest und sagt: Genau so ist es auch jetzt. Genau so und nicht anders.”Mahé Crüsemann sagt: “Vielleicht lernt der Mensch auch einfach nicht, denkt man da manchmal. Wir hatten es doch da liegen, das Buch. Viele haben es gelesen, auch schon vor Corona. Und jetzt wundern wir uns, dass es in vieler Hinsicht so kommt wie damals schon beschrieben. Das ist beruhigend, einerseits, weil Menschen über Solidarität offenbar immer schon nachgedacht haben. Und es ist aber auch beunruhigend, weil aus diesem Nachdenken so wenig entstanden ist, was uns jetzt weiterbringt.”

Quelle: Corona und Solidarität: Was würde Albert Camus sagen? – Kultur – SZ.de