Die letzten zwei Wochen vor den Ferien

Die Wochen vor den Sommerferien sind meist ausserordentlich turbulent: Die letzten Proben werden geschrieben, dann Noten ausgerechnet, eröffnet und eingetragen. Schliesslich die vielen Klassenkonferenzen, dann die Semesterkonferenzen, die Zeugnisse. In dieser letzten hektischen Phase könnten uns die Computer viel Arbeit abnehmen.

Zuerst einmal beim Ausrechnen der Noten. Dies machen mittlerweile die allermeisten Lehrpersonen mit Excel. Ich habe einige Blicke auf entsprechende Ausdrucke bei Kollegen geworfen, ich war sehr positiv überrascht. Viele haben offensichtlich Freude daran, die Notenblätter auch schön darzustellen. Wir haben vor einem halben Jahr einen entsprechenden Excel-Kurs angeboten, er war übrigens sehr gut besucht. Ich drucke mir keine Notenblätter mehr aus, sie sind auf meinem TabletPC gespeichert.

Dann werden unsere Noten zentral in eine Datenbank eingegeben. Dies tun die fast 200 Lehrer an diesen Arbeitsplätzen.

Noteneingabe

Meist sind alle Arbeitsplätze besetzt. Vor kurzem hat Beat Döbeli in seinem Blog geschrieben, dass die Lehrer zu Hause arbeiten wollen. Es wäre kein grosser Luxus, wenn man diese Arbeit zu Hause erledigen könnte. Ich habe gesamthaft über eine halbe Stunde nur auf einen freien Eingabeplatz gewartet. Mit meinem TabletPC ausgerüstet, habe ich die Noten eingegeben. Ich habe dann alle mit dem Stift abehakt, so wie auf Papier.

Schliesslich werden die Notenblätter dann pro Klasse zu Handen der Lehrer ausgedruckt. Mit diesen Blättern geht es dann zu den Klassenkonferenzen. Kontrollen sind unbedingt notwendig. Fehler in den Ausdrucken sind nicht selten. Eine Abteilung hat versuchshalber die Noten digital auf unserem Informationssystem zur Verfügung gestellt. Die meisten haben dann aber diese Blätter zu Hause ausgedruckt.

Nach den Konferenzen werden die Zeugnisse ausgedruckt. Früher war das harte Handarbeit des Klassenlehrers. Das war eine riesige Konzentrationsübung. Als Klassenlehrer kann ich heute die Ausdrucke in Empfang nehmen. Es hat sich aber rumgesprochen, dass unser System mehrmals abgestürzt ist, dass es grosse Mengen von Fehlern gegeben hat. Wasser auf die Mühle der ICT-Gegner.

Was machen die Klassen während den vielen Klassenkonferenzen ihrer Lehrer? Da der Unterricht nicht ausfallen darf, werden in vielen Klassenzimmern Videos gezeigt. Die Beamer laufen heiss. Da freuen sich dann die meisten über die gute neue, ev. auch alte Technik, auch wenn man sich vorher über die digitale Notenverwaltung gewaltig aufgeregt hat.

Der Tag danach

Die Maturprüfungen sind abgeschlossen, gestern fand die Maturfeier statt. Grund zum Feiern haben die meisten. Am Tag nach der Maturfeier, am berüchtigten Tag danach, kommen die Ehemaligen und nehmen auf ihre Art Abschied von der Schule und von den Lehrpersonen.

Hier einige Eindrücke von diesem Abschied: Konfetti, Wasser und Karteikarten. Als Lehrperson muss man einfach alle technischen Geräte in Sicherheit bringen. Übrigens: mit digitalen Karteikarten wäre das nicht möglich.

Ein Blick in andere Blogs zeigt, dass man Ähnliches auch in Deutschland kennt: Siehe im Lehrerzimmer von Herrn Rau.

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