Der Tag davor

In den letzten Jahren hatten wir immer wieder Zwischenfälle mit Maturanden am “Tag danach”, am Tag nach der Maturafeier: letztes Jahr habe ich darüber schon berichtet. In diesem Jahr liegen die Verhältnisse anders, die Maturafeier findet am Freitag statt, nicht wie gewohnt am Donnerstag. Da die Maturanden zum Einstudieren der Feierlichkeiten bereits am Freitagmorgen in der Eishalle Zuchwil erscheinen müssen, werden die “Schulbesuche” nicht am Freitag, sondern morgen Donnerstag bereits stattfinden, wie ich aus guten Quellen erfahren habe.

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Drinnen ist noch alles ruhig.

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Draussen stehen die Zelte der Klasse 4aW, die Klasse hat übrigens schon letzte Nacht hier geschlafen.

Das störende Ticken der Uhr

Neulich vor einer Probe hat mich eine Schülerin gefragt, ob ich nicht die Uhr im Schulzimmer entfernen könne, das Ticken störe sie. Ich war etwas erstaunt, da sonst gerade die Schüler dieser Klasse praktisch immer die weissen Kopfhörer im Ohr tragen.

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Heute nun hat dieselbe Klasse einen Aufsatz geschrieben. Einige Schüler haben mich gefragt, ob sie nicht Musik hören könnten zu dieser Arbeit.

Ebooks – ein kritischer Beitrag auf Weltonline

In einem am 24.5.08 erschienen Editorial auf Weltonline mit dem Titel Die Zukunft ist Blatt, ganz Blatt wirft Elmar Krekeler einen kurzen Blick auf die vergangene und neu erwachte Ebook-Euphorie. So wie die Euphorie mit dem papierlosen Büro sei auch jene mit dem Ebook verflogen.

Kaum war allerdings die erste Batterieladung verbraucht, hatte sich das Ding als doch allzu zukünftig herausgestellt.

Auch für die neu erwachte Euphorie hat Krekeler nicht viel übrig. Dies zeigt er anhand von Elfriede Jelineks Beispiel. Die österreichische Autorin hat bekanntlich neben vielen anderen Texten auf ihrer Webseite auch den "Privatroman" Neid veröffentlicht. Diesen Text kritisiert Krekeler folgendermassen:

Weitgehend kommentarlos steht der Text auf Jelineks Homepage. Spärlich strukturiert. Gar nicht lektoriert.

Im Prinzip äußert sich darin nichts als das Desinteresse am und die Missachtung des Lesers. Kilobyte um Kilobyte kotzt der Dichter ins weltweite Gewebe. Und nach ihm die Blattflut.

Das sind harte Worte gegen diese Autorin und ihr "Experiment". Warum diese extrem negative Haltung von Krekeler, übrigens auch gegen Musiker, die ihre Werke umsonst zum Download bereitstellen?

Einmal gilt es zu bemerken, dass Ebooks nicht per se einfach von schlechter Qualität sein müssen, was Jelinek macht, ist eben gerade kein typisches Ebook, es ist die Veröffentlichung eines privaten, unlektorierten Manuskriptes. Zudem ist der Text nicht eben leserfreundlich aufgemacht, es handelt sich um kein digitales Buch, sondern um einen digitalen Text. Wer liest schon online auf einer Webseite derart lange Texte? Der Ausdruck ist natürlich auch störend, da die Formatierung eine für Webseiten typische Endloskette darstellt.

Schliesslich ist es verfrüht, anhand dieses Beispieles auf das Misslingen der neuen Ebook-Welle zu schliessen. Die neuen Ebooks, wie sie von amazon.com mit dem Kindle propagiert werden, sind aktuelle Bücher, die lektoriert worden sind und die ebenfalls in einer Papierversion vorliegen. Nur sind sie billiger, da keine Druckkosten mehr anfallen. Das System ist vergleichbar mit den kostenpflichtigen Musicstores.

Dass dies Zukunft haben kann, scheint mir einsichtig. Interessant ist der Schlusssatz der Kritik von Krekeler, dort wird klar, warum diese harten Worte gewählt worden sind. er drückt, wenn auch nicht ganz verständlich, eine Hoffnung aus, eben die Hoffnung, dass das Ebook keine Zukunft hat:

Aber dass die Zukunft hat, wollen wir lieber nicht hoffen.

Ich dagegen hoffe, dass diese neue Ebook-Generation erfolgreicher sein wird. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die Verlage mitarbeiten.

Bemerkungen zu einem vlog von Anna Althouse

Auf diesem Video stellt Anna Althouse einige interessante Gedanken zum Thema Ebooks vor:

Unser Gedächtnis beim Lesen ist ein fotografisches: wir merken uns beim Lesen, an welcher Stelle auf einer Seite wir einen Satz, einen Begriff usw. gelesen haben. Wir merken uns aber auch, an welcher Stelle im Buch wir eine Seite gelesen haben, indem wir die Dicke des Buches fühlen.

Daraus ergeben sich mehrere Folgerungen:

  • Wir sind auf einen gleich bleibenden Seitenspiegel angewiesen. Wenn wir Texte als scrollbaren Einheit lesen, dann können wir uns nicht mehr problemlos darin orientieren. Wir haben entsprechend mehr Schwierigkeiten, uns Begriffe zu merken. Ein Ebook sollte also einen gleich bleibenden Seitenspiegel verwenden. Schwieriger ist es natürlich mit der Buchdicke. Diese kann nur durch eine Scrollbar o.ä. simuliert werden.
  • Dieselbe These verwendet Anna Althouse auch gegen Hörbücher. Auch hier wird der Text nicht mehr mit dem Seitenspiegel aufgenommen, sondern kombiniert mit völlig neuen Eindrücken, die wir während dem Lesen aufnehmen. Da diese Eindrücke zufällig sind, nicht etwa vergleichbar mit dem mnemotechnischen Verfahren jener Kombinationen, die wir künstlich herstellen z.B. zwischen Zahlenreihen und einem natürlichen Ablauf – einem Weg, den wir sehr gut kennen, können wir auch Texte, die wir auditiv wahrnehmen, weniger gut merken.

Zwei Bemerkungen dazu:

  • Das fotografische Gedächtnis beim Lesen ist tatsächlich auch für mich wichtig, aber nicht für alle Bücher. Hörbücher können bei literarischen Texten völlig neue "Leseerlebnisse" vermitteln. Ich erinnere mich sehr genau an die Buddenbrooks von Thomas Mann. Ich habe während vieler Spaziergänge dieses wirklich exklusive Hörbuch genossen. Ich erinnere mich sogar an einzelne Passagen sehr präzis, aber auch daran, wo ich sie gehört habe. Ähnliche Hörbucherlebnisse habe ich von Dostojevskis "Schuld und Sühne".
    Dies widerspricht nicht dem fotografischen Gedächtnis, es wird vielmehr für mich klar, dass Verknüpfungen in unserem Hirn beim Lesen, im Falle von Hörbüchern völlig neue Verbindungen schaffen können.
  • Was Sachtexte betrifft, glaube ich auch, dass der gleich bleibende Satzspiegel wichtig ist. Er gibt uns eine gewisse Sicherheit im Memorieren, er gibt uns die Sicherheit, dass wir zurückblättern können, dorthin, wo wir noch etwas vage in der Erinnerung haben. Natürlich kann man die digitale Suchfunktion brauchen, aber nur dann, wenn man sich an den Begriff erinnert. Die fotografische Suchfunktion eignet sich für die vage Erinnerung.
    Die Frage ist allerdings, ob sich unser Gedächtnis nicht auch in dieser Beziehung verändern wird, ein Kommentator des Videos von Anna Althouse vertritt zumindest diese Ansicht.

HP Tablet PC 2710p

Unsere Schule bietet in einer Sonderaktion unter anderen dieses Gerät zu einem Sonderpreis an. Da ich seit einigen Jahren schon einen Tablet PC verwende, zuerst den Compaq TC1000, jetzt immer noch den HP TC1100 – neben dem Fujitsu-Siemens Lifebook T4210, bin ich mehrmals gefragt worden, was ich vom 2710p halte.

Der Tablet, der uns angeboten wird, besitzt einen Intel Core 2 Duo ULV U7600 1.2Ghz CPU mit 2GB DDR2. Die meisten Gerätetests, die in Blogs oder auf Seiten von PC-Magazinen vorgestellt worden sind, haben das 1GB-Modell getestet. Dies hat mit Windows Vista zu einigen Problemen geführt.

Gestern habe ich einige Zeit mit dem Vorführgerät an der Schule experimentiert und habe erste Erfahrungen gesammelt. Heute habe ich zusätzlich viele Berichte studiert. Hier meine Ergebnisse:

HP verkauft im Moment zwei Tablets: den TX2000 und den 2710p. Wo liegen die Unterschiede? Hier einige Zitate aus einem Bericht zu diesem Vergleich:

I would classify the 2710p as more of a business quality machine. It is more mobile than the tx2000 as it’s thinner and lighter and coupled with the dock and slice battery is a very good workhorse. It works very well in either slate mode or laptop mode and it is my daily work machine.

I would say that the tx2000, while a good Tablet, is a better all-purpose notebook than the 2710p. It is a high performance laptop with the AMD processor and it is a specially exceptional multimedia machine. It has a remote control for that purpose and it is a good laptop. It is also a pretty good Tablet with the dual digitizer setup and the inking experience is very good.

Mit dem dual-digitizier-setup ist Folgendes gemeint: der tx2000 reagiert sowohl auf den normalen Tablet-Eingabestift als auch auf Berührung (er hat also einen Touchscreen). Der tx2000 ist billiger, schneller und eher ein Muldimedia-Gerät, er ist aber klar schwerer und dicker als der 2710p.

Mein erster negativer Punkt zum 2710p ist die lange Startprozedur. In vielen Beiträgen zum Gerät hat man dies bestätigt. Einmal gestartet, läuft dann aber alles problemlos und schnell. Allzu viel konnte ich allerdings nicht testen, weil kaum Programme installiert sind. Der Stift ist gut bedienbar, das Gerät ist leicht und liegt gut in der Hand. Sehr gut ist die Tastatur.

Ein negativer Punkt ist für viele Tester das fehlende CD-Rom-Laufwerk. Auch der TC1100 von HP hatte keines, ich bin dies also gewohnt, mich stört das nicht. Ich schlage aber eine Docking-Station zur Anschaffung vor, man findet sie hier bei HP: die HP2710 Ultra-slim Expansion Base, das detaillierte Datenblatt sieht man hier. Diese Docking-Station enthält einen Zusatzakku und ein CD-Rom-Laufwerk. Zudem sind weitere USB-Anschlüsse vorhanden, ein Netzwerkanschluss, ein Anschlüsse für externe Monitore (neben dem analogen auch ein digitaler Video-Port).

Testberichte zum 2710p findet man etwa auf TabletPCReview, auf Personal Computer World, auf der Seite LaptopMag oder auf PocketLint, einen bildlichen Grössenvergleich zwischen dem tx2000, dem 2710p und einer A4-Seite habe ich hier zusammengestellt. Mehrere Bewertungen aus Grossbritannien sind auf ciblant zu finden.

Und zum Abschluss noch ein Video auf YouTube:

Technorati Tags:

E-Learning mit dem Handy

Vokabeln, Karten und Benimmregeln: Handy, PDA und iPod könnten bald zum mobilen E-Learning Center werden. Forscher vom Frauenhofer Institut arbeiten an einem System, dass der Vielfalt der Formate gewachsen ist. Firmen könnten so ihre Mitarbeiter aus der Ferne coachen.

Ein entsprechendes Anwendungsszenario wurde auf der Bildungstechnik-Messe Learntec in Karlsruhe vorgestellt.

Quelle: Handelsblatt.com