Ferien – es gibt viel zu tun

Ordnerführung

Während den Ferien gibt es ICT-mässig sehr viel zu tun für mich. Einmal wird Ordung gemacht. So sitze ich im Moment an meinem Computer und habe eine externe Festplatte angeschlossen.

Zuerst einmal werden die digitalen Schuldaten archiviert. Diese Aufgabe dauert meist relativ lange, da ich die Daten auf unterschiedliche Ordner verteile. Jede Klasse hat im Archiv ihren Ordner, dann aber auch die Schulfächer und die entsprechenden Themen der Schulfächer.

Die Schultagebücher habe ich in ELO abgespeichert, dieses System ist für mich relativ einfach und einsichtig. Ich führe einen digitalen Ordner für jede Klasse. Dieser Ordner ist mit jenem identisch, den auch die Schüler führen, nur lifestyleqa.com dass diese einen realen Ordner führen. Zwei Wochen vor den Ferien kontrolliere ich diese Ordner. Diese stapeln sich dann im Schulzimmer, das Bild oben zeigt diese Situation. Ich habe in diesem Jahr zum ersten Mal alles Papier am Ende des Schuljahres weggeworfen und alles nur noch digital archiviert. Mir schien dieser Schritt jetzt fällig.

Die nächste Arbeit ist die Vorbereitung auf das neue Schuljahr. Mehr davon in einem nächsten Beitrag. Auch über die Verarbeitung der Ferienlektüre werde ich später berichten.

Die letzten zwei Wochen vor den Ferien

Die Wochen vor den Sommerferien sind meist ausserordentlich turbulent: Die letzten Proben werden geschrieben, dann Noten ausgerechnet, eröffnet und eingetragen. Schliesslich die vielen Klassenkonferenzen, dann die Semesterkonferenzen, die Zeugnisse. In dieser letzten hektischen Phase könnten uns die Computer viel Arbeit abnehmen.

Zuerst einmal beim Ausrechnen der Noten. Dies machen mittlerweile die allermeisten Lehrpersonen mit Excel. Ich habe einige Blicke auf entsprechende Ausdrucke bei Kollegen geworfen, ich war sehr positiv überrascht. Viele haben offensichtlich Freude daran, die Notenblätter auch schön darzustellen. Wir haben vor einem halben Jahr einen entsprechenden Excel-Kurs angeboten, er war übrigens sehr gut besucht. Ich drucke mir keine Notenblätter mehr aus, sie sind auf meinem TabletPC gespeichert.

Dann werden unsere Noten zentral in eine Datenbank eingegeben. Dies tun die fast 200 Lehrer an diesen Arbeitsplätzen.

Noteneingabe

Meist sind alle Arbeitsplätze besetzt. Vor kurzem hat Beat Döbeli in seinem Blog geschrieben, dass die Lehrer zu Hause arbeiten wollen. Es wäre kein grosser Luxus, wenn man diese Arbeit zu Hause erledigen könnte. Ich habe gesamthaft über eine halbe Stunde nur auf einen freien Eingabeplatz gewartet. Mit meinem TabletPC ausgerüstet, habe ich die Noten eingegeben. Ich habe dann alle mit dem Stift abehakt, so wie auf Papier.

Schliesslich werden die Notenblätter dann pro Klasse zu Handen der Lehrer ausgedruckt. Mit diesen Blättern geht es dann zu den Klassenkonferenzen. Kontrollen sind unbedingt notwendig. Fehler in den Ausdrucken sind nicht selten. Eine Abteilung hat versuchshalber die Noten digital auf unserem Informationssystem zur Verfügung gestellt. Die meisten haben dann aber diese Blätter zu Hause ausgedruckt.

Nach den Konferenzen werden die Zeugnisse ausgedruckt. Früher war das harte Handarbeit des Klassenlehrers. Das war eine riesige Konzentrationsübung. Als Klassenlehrer kann ich heute die Ausdrucke in Empfang nehmen. Es hat sich aber rumgesprochen, dass unser System mehrmals abgestürzt ist, dass es grosse Mengen von Fehlern gegeben hat. Wasser auf die Mühle der ICT-Gegner.

Was machen die Klassen während den vielen Klassenkonferenzen ihrer Lehrer? Da der Unterricht nicht ausfallen darf, werden in vielen Klassenzimmern Videos gezeigt. Die Beamer laufen heiss. Da freuen sich dann die meisten über die gute neue, ev. auch alte Technik, auch wenn man sich vorher über die digitale Notenverwaltung gewaltig aufgeregt hat.

Verstummen der Blogosphäre während dem Sommer

Beat Döbeli schreibt in seinem letzten Blogeintrag:

Nach der üblichen Hektik gegen Semesterende im Juni folgt im Juli die lang ersehnte Sommerpause, in welcher das Telefon, das Postfach und auch die Blogosphäre praktisch verstummen. Zeit für Erholung, Zeit für einen Blick aus der Ferne.

Auch mein Blog ist verstummt, das war aber nicht geplant. Ich war während den letzten 10 Tagen in Italien, in der Toscana. In meinem Domzil hat, wie meistens in der letzten Zeit, das Telefon nicht funktioniert. Ja, Italien und Telefon ist eine Geschichte für sich. Aber ich kenne da ein Inernetcafé in  der Nähe, in Radda in Chianti. Also habe ich einige Beiträge im schönsten Sonnenschein draussen am Schatten vorbereitet mit dem Livewriter. Dann ging ich ins besagte Café und erlebte eine grosse Überraschung. Ich kam wohl ins Internet, aber nicht auf meinen Blog, viele Seiten konnte ich nicht herunterladen. Ein freundlicher Amerikaner, der mit seinem Laptop ebenfalls in diesem Lokal war, versuchte mir zu helfen. Aber es klappte nicht. Damit konnte ich meine Blogbeiträge nicht absetzen. Warum ich gewisse Seiten nicht laden konnte, weiss ich nach wie vor nicht. Aber ich habe mich mit jenem hilfsbereiten Urlauber aus den USA sehr angeregt unterhalten, er hat mir seinen neuen Tablet PC von HP vorgestellt.

 

Der Tag danach

Die Maturprüfungen sind abgeschlossen, gestern fand die Maturfeier statt. Grund zum Feiern haben die meisten. Am Tag nach der Maturfeier, am berüchtigten Tag danach, kommen die Ehemaligen und nehmen auf ihre Art Abschied von der Schule und von den Lehrpersonen.

Hier einige Eindrücke von diesem Abschied: Konfetti, Wasser und Karteikarten. Als Lehrperson muss man einfach alle technischen Geräte in Sicherheit bringen. Übrigens: mit digitalen Karteikarten wäre das nicht möglich.

Ein Blick in andere Blogs zeigt, dass man Ähnliches auch in Deutschland kennt: Siehe im Lehrerzimmer von Herrn Rau.

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Computer machen die Schule

Nun haben wir also auch hier in der Schweiz die bekannte Schlagzeile: über Beats Blog bin ich auf den Artikel der SonntagsZeitung von gestern gestossen. Schon wird der Artikel in weiteren Blogs besprochen, z.B. auf TeachersNews. Der Autor des Arikels in der SonntagsZeitung, Balz Spörri, versucht zu zeigen, dass der Einsatz von Computern im Unterricht vor allem viel kostet, aber wenig Nutzen bringt. Er stützt dies mit dem Hinweis auf einige Studien aus den USA und England. Während sich in den USA, so Spörri, nun die Ernüchterung breitmache, wolle man in der Schweiz in den Bereich ICT im Unterricht noch mehr Geld investieren. Den Befürwortern von ICT im Unterricht hält Spörri am Schluss ein Zitat einer Lehrerin aus den USA entgegen.

«Seien wir ehrlich», sagt Mathe-Lehrerin Alice McCormick, «wenn man Mathematik lernen will, tut man das noch immer am besten mit einem Stift und einem Blatt Papier.»

Marc Pilloud hat in Beats Blog eine interessante Antwort gegeben. Wenn man davon ausgehe, dass Computer und Internet ein neues Medium seien, dann würden sie auch unsere Sicht der Welt prägen, sie prägen also unser Denken und Tun. Daraus folgert er, dass man nicht einfach erst nach dem Schulaustritt lernen kann, wie man den Computer einsetzen kann. Er geht sogar so weit, dass er in Zweifel zieht, ob jemand, der nicht in dieser digitalen Kultur zu Hause ist, begreifen und messen kann, welche Fortschritte jemand in dieser Kultur macht:

Es ist zu vermuten, das Menschen die nicht in dieser Digitalen-Denk-Kultur leben, diese nicht messen, beurteilen, bewerten, ja kaum mehr wahrnehmen können als ein Phänomen, dass in ihren Begriffen nicht vollständig zu fassen ist.

In diesem Zusammenhang fällt mir jetzt tatsächlich auf, dass ich immer sehr skeptisch gegenüber "externer Kritik" von Leuten gewesen bin, die unser Bildungssystem noch ohne ICT durchlaufen haben. Wenn wir tatsächlich Lernerfolg klassisch messen, etwa indem wir messen, welches Wissen sich die Schüler angeeignet haben in einer gewissen Zeit, dann dürften die Resultate schlecht ausfallen, da der Computer, vor allem am Anfang, eher von solchem Lernerfolg ablenkt. Einmal sind es die technischen Schwierigkeiten, mit denen nicht nur wir Lehrer, sondern auch die Schüler zu kämpfen haben, dann ist es das riesige Ablenkungspotenzial, das uns das Internet bietet.

Aber ich lasse mich ja auch nicht durch organisatorische Schwierigkeiten z.B. von Exkursionen und andern ausserschulischen Anlässen abhalten. Dies scheint mir durchaus vergleichbar mit Schwierigkeiten mit Computern im Unterricht. Ich besuche eine Theateraufführung, weil sie an sich für die Schüler wichtig ist. Wir organisieren schulische Sportanlässe, weil sie für unsere Gemeinschaft wichtig sind. So können wir sagen, dass wir Computer im Unterricht einsetzen, weil sie einfach wichtig sind, weil sie Teil unserer Kultur geworden sind. Sie sind ganz einfach da, auch wenn viele sie lieber nicht in der Schule hätten.

Schliesslich verlangen wir von den Schülern auch, dass sie Zeitungen lesen, sich über das Fernsehen auf dem Laufenden halten oder dass sie auch Bibliotheken besuchen. All das bietet aber auch reichhaltiges Potenzial für Ablenkungen. Aber wir wissen, dass man gerade durch scheinbare Ablenkungen auch ganz wichtige Impulse bekommt, ja dass unser Leben generell aus Ablenkungen besteht. Was schliesslich heute als Ablenkung gilt, kann sich in einer neuen Situation als wichtig für das Lösen eines Problems herausstellen.

Und wenn wir den Unterricht auch ohne Computer machen, zu Hause spätestens schalten viele unserer Kids den Compi ein, chatten über MSN, lesen Beiträge in Foren, tauschen ihre Hausaufgaben aus. Viele Klassen organisieren ihre Freizeit über eigene Diskussionsforen. Wenn wir im regulären Schulunterricht den Computer einsetzen, dann haben zumindest alle Schüler die Chance, dieses Medium tatsächlich richtig kennen zu lernen, also müsste man schon aus diesem sozialen Gedanken heraus eigentlich den vermehrten Einsatz von Computern im Unterricht befürworten.

Nur noch so nebenbei: auf einer Seite von PC-Welt kann man lesen, dass sich in Deutschland 60.2 Prozent der Bundesbürger über 14 Jahren mehr oder weniger regelmässig im Internet aufhalten. 22.2 Millionen zählt man zu den "Offlinern". Das Durchschnittsalter beträgt in dieser Gruppe 61.9 Jahre.

Mündliche Matur ohne Computereinsatz

Letzte Woche fanden an der Kantonsschule Solothurn die mündlichen Maturitätsprüfungen und die mündlichen Abschlussprüfungen der Fachmittelschule statt. Während Wochen habe auch ich mich auf diese Prüfungen vorbereitet. Meine Notizen zu den gelesenen Büchern habe ich mir dieses Jahr ausschliesslich auf meinem Tablet PC im OneNote gemacht. Auch die Kommentare zu den Maturaufsätzen, also meine Korrekturkommentare habe ich alle in diesem Programm gemacht. Was ich im OneNote besonders schätze, ist die einfache Art der Bedienung. Neben der normalen Texteingabe über die Tastatur kann man bequem auch handschriftliche Ergänzungen machen, insbesondere natürlich mit dem Leuchtstift.

OneNote

 

Ich habe allerdings den Computer während der Prügung dann nicht gebraucht. Ich habe mir alle OneNote-Notizen ausgedruckt und während der Prüfung ganz traditionell handschriftliche Notizen gemacht. Es war mir zu gewagt, man kann sich natürlich während der Prüfung absolut keine Panne leisten. Und wenn man auf Nummer sicher gehen will, dann ist das Ausgedruckte natürlich wesentlich besser als das Digitale. Also habe ich mir einen ganzen Ordner ausgedruckt! Eigentlich verrückt, wenn ich bedenke, dass ich diese Blätter doch wegwerfen werde.

Ich werde mir bei der nächsten Matur die Frage nochmals stellen, ob ich mich nicht ganz auf den Computer verlassen will. Vielleicht müsste man zwei Geräte haben und die Daten auf einem Stick, damit auch im ungünstigsten Fall noch Notizen vorhanden wären.

Windows Live Writer

Vor einiger Zeit habe ich schon versucht, mit Hilfe des Live Writers in diesen Blog zu schreiben, aber ich hatte damals keinen Erfolg. Über den Blog von Colin DiPonio bin ich wiederum auf diese interessante Software aufmerksam geworden. Also habe ich es nochmals versucht, und siehe da – jetzt funktioniert es.

Das Verfassen von Beiträgen ist wesentlich einfacher mit dieser Software. Man hat eine angenehme Oberfläche und einen wesentlich grösseren Bildschirm für die Texteingabe. Die Veröffentlichung geht mit einem Klick.

Visualisierung von Wikipedia

In einigen Blogs hat man einen Hinweis auf die Seite von WikiMindMap finden können. Mit diesem genialen Programm kann man sich Wikipedia-Einträge als Mindmap visualisieren lassen, d.h. die verlinkten Einträge, aber auch das gesamte Inhaltsverzeichnis des Beitrags wird als Mindmap dargestellt. Auf diesem Mindmap kann man dann auch bequem weiter navigieren.

Hier das Beispiel einer solchen Visualisierung zum Begriff Solothurn