Der Tag danach

Die Maturprüfungen sind abgeschlossen, gestern fand die Maturfeier statt. Grund zum Feiern haben die meisten. Am Tag nach der Maturfeier, am berüchtigten Tag danach, kommen die Ehemaligen und nehmen auf ihre Art Abschied von der Schule und von den Lehrpersonen.

Hier einige Eindrücke von diesem Abschied: Konfetti, Wasser und Karteikarten. Als Lehrperson muss man einfach alle technischen Geräte in Sicherheit bringen. Übrigens: mit digitalen Karteikarten wäre das nicht möglich.

Ein Blick in andere Blogs zeigt, dass man Ähnliches auch in Deutschland kennt: Siehe im Lehrerzimmer von Herrn Rau.

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Sound Level Indicator

Ich habe bereits in einem Beitrag auf die Lärmampel hingewiesen. Beat Doebeli hat diesen Gedanken in seinem Blog aufgenommen und darauf hingewiesen, wo man diese Ampel kaufen kann. Aus Kostengründen habe ich mir vorgestern eine Minilernampel bestellt. Heute habe ich den Sound Level Indicator von earplugs.ch erhalten. Natürlich kein Ersatz für eine Lernampel, dafür aber wesentlich billiger. Ich werde dieses kleine Messgerät nächste Woche im Unterricht ausgiebig testen. Das kleine Gerät ist wie die Lernampel mit farbigen Lämpchen ausgerüstet.

 

 

Die Legende ist auf der Rückseite zu finden.

Der Nachteil ist natürlich, dass das Gerät für die Schüler kaum
sichtbar ist. Ich werde es zuerst einmal selber testen, dann
wahrscheinlich in die Hand eines Schülers geben, damit er dann die
Warnung, wenn es zu laut wird, weitergeben kann. Ich lasse mich mal
überraschen.

 

ICT-Aktivitäten eines Lehrers im schulischen Alltag

Hier ein paar Einblicke in das digitale Leben einer Lehrers während eines normalen Schultages.

  • Vor dem Unterricht habe ich natürlich meine Emails studiert und – gemäss GTD (getting things done) auch erledigt.
  • Nebenbei auf Neuigkeiten geschaut, die über meinen RSS-Bandit reingekommen sind.
  • Ein letzter Blick auf die in den letzten Tagen erstellte Lerneinheit zur Maturarbeit, diese habe ich in einem moodle bereitgestellt. Dazu habe ich moodle in der neuen Version 1.8 installiert mit einem neuem Erscheinungsbild – Autumn theme. Eine gewisse Individualität muss doch sein.
  • Im Schulzimmer starte ich den Tablet PC, werfe einen Blick in das Archiv der Klasse – erstellt mit dem Programm ELO, die kommen wird. Hier sind alle Unterrichtsprotokolle, Arbeitsblätter sowie viele digitale Aufnahmen von Wandtafelzeichnungen.
  • Wärend dem Unterricht führe ich das Unterrichtsprotokoll auf dem Tablet nach. Die Schüler haben sich schon daran gewöhnt.
  • In einer nächsten Doppelstunde geht es um Bölls “Wanderer kommst du nach Spa…” . Die Klasse hat Bilder erstellt, auf denen sie den Gang der Hauptgestalt durch das Schulhaus visualisiert haben. Die Bilder sind in der letzten Stunde erstellt worden, ich habe sie alle mit meiner Digitalkamera aufgenommen und mit dem Programm Snapter bearbeitet. Sie liegen also digital vor. Die Klasse soll nun in einem einfachen Abstimmungsverfahren das beste Bild auswählen. Von diesem werden wir nachher ausgehen und den Aufbau der Erzählung diskutieren. Nach der Wahl kopiere ich das Bild schnell in die vorbereitete Powerpoint-Präsentation. Wir schauen uns dann das Bild in einer Grossaufnahme an.
  • Während der Besprechung gehen wir dem Gang der Handlung, visualisiert auf dem Bild, nach. Mit meinem Stift markiere ich Stellen auf dem Bild. Zu den einzelnen Punkten haben Gruppen bereits Kommentare vorbereitet, ich habe auf meiner Präsentation Ergänzendes zur Hand. Am Ende der Stunde markiere ich mir im Notizfeld im Powerpoint, wo ich mit der Klasse stehen geblieben bin.
  • Am Nachmittag scheint eine ICT-freie erste Stunde anzustehen. Ich habe Lösungen zu grammatischen Problemen auf einer Folie von Hand eingezeichnet. Eine Schülerin fragt mich, ob man diese Lösung nicht auch für sie zugänglich machen könnte. Ich verspreche, diese ins Educanet zu legen.
  • Zu Beginn der folgenden Ethik-Doppelstunde wiederhole ich das Wichtigste der letzten Stunde auf Powerpointfolien. Dann lasse ich in Gruppen Drehbücher zu Konflikten, die die Klasse selber erstellt und inszeniert hat analysieren. Die Drehbücher haben mir die Gruppen über das Wochenende per Email zugestellt, so dass ich sie anschliessend im Word bearbeiten konne.
  • Nach einer Gruppenarbeit erfolgt die Präsentation der Ergebnisse durch die Gruppen. Anschliessend zeige ich die Videoaufnahme des dargestellten Konfliktes ab Kamera, die Aufnahme habe ich vor 14 Tagen gemacht. Leider hat mir die Zeit nicht gereicht, die Filme zu schneiden. Sonst hätte ich sie natürlich ab DVD oder Computer gezeigt. Mit der Pausenfunktion lässt sich das Video anhalten und kommentieren.
  • Gegen Schluss fragt mich ein Schüler, ob er nicht meine Powerpoint-Folien haben könnte. Da diese Klasse aus mehrern gemischt ist, ist die Educanet-Lösung hier gar nicht möglich, eine Klasse ist dort noch gar nicht erfasst. Was mache ich? Ich erstelle auf meinem persönlichen WIKI schnell eine Seite, speichere die entsprechende Powerpointseiten als pdf ab und lade sie auf mein WIKI hoch. Dann schreibe ich die Adresse an die Wandtafel.
  • Ich teile der Klasse noch einen kleinen Reader zum Thema Konfliktlösung aus, es sind drei Seiten aus einem ebook (Pocket Power Konfliktmanagement), das ich anschliessend auch noch kurz vorstelle. Von diesem Buch habe ich gar keine Papierausgabe.
  • Nach dieser Doppelstunde erscheint meine Gruppe von vier Schülerinnen, die ihre Maturarbeit bei mir schreiben wollen. Für sie habe ich eine moodle-Lerneinheit bereitgestellt. Ich führe sie ein, indem ich per Beamer die Seite vorstelle.
  • Dann nach Hause, mittlerweile nach 18.00. Dort lade ich nach dem Nachtessen meine Lösungsblätter, die ich vorher noch eingescannt habe, auf Educanet hoch. Dazu noch ein weiteres Übungsblatt mit Lösungen. Ich habe nämlich gesehen, dass Schüler im Educanet online sind, also sollen sie auch noch was zum Üben haben.
  • Jetzt werde ich noch eine Probe vorbereiten. Diese werde ich mit einem völlig veralteten, aber wunderbaren Programm erstellen, mit dem Pagemaker.
  • Dann werde ich noch die Unerrichtsprotokolle nachtragen und die digitalen Aufnahmen einbinden.
  • Emails, Blogs … Das ist klar.
  • Und zum Schluss werde ich mein persönliches Tagebuch auf OneNote schreiben.

Dies ist eigentlich ein normaler Arbeitstag, ohne Computer für mich eigentlich undenkbar.

 

Schülerzahlen in Klassen – wo liegt die Grenze?

In einem Beitrag auf Teachers News kann man lesen, dass die Obergrenze der Schülerzahlen an bayrischen Realschulen bei 30 liegt. Heute gebe es in Bayern über 300 Klassen dieses Schultyps mit mehr als 33 Schülern.

An sich lobenswert, eine solche Höchstgrenze festzulegen. Da können wir in der Schweiz aber froh sein. Wir bewegen uns bei Schülerzahlen um 26 als Höchstgrenzen. Als ich mit Unterrichten begonnen habe, waren Schulklassen mit  mehr als 20 Schülern die Ausnahme, heute sind sie die Regel. In meinem Schulzimmer ist es allerdings aus Platzgründen gar nicht möglich, mehr als 26 Schüler zu unterrichten.

Für mich ergeben sich in diesem Zusammenhang verschiedene Probleme:

  • Die Klassengrösse muss in einem vernünftigen Verhältnis zur Zimmergrösse sein. Grössere Klassen sind für gewisse Unterrichtsarten klar möglich, aber die Grössenverhältnisse der Räume muss stimmen.
  • Neben dem Klassenzimmer muss genügend Raum für Gruppenarbeiten oder auch Einzelarbeiten vorhanden sein. Wenn wir moderne Unterrichtsformen praktizieren wollen, sind wir darauf angewiesen, dass Gruppen auch ungestört miteinannder kommunizieren können. Gruppenarbeiten in grossen Klassen in einem kleinen Klassenzimmer führen sofort zu ausserordentllicher Lärmbelastung. Dies führt mich zum nächsten Punkt.
  • Die Lärmisolation in den Klassenzimmern muss optimiert werden. Mit einer Lärmampel kann man die entsprechende Belastung übrigens selber messen und nötigenfalls auch entsprechende Massnahmen vereinbaren.
  • Das Raumangebot im Schulhaus muss gut sein, dass die Schüler auch Hausaufgaben im Schulareal machen können. Sie sollten auch über genügend Computer mit Internetanschluss verfügen können.

iPod als digitaler Spickzettel

Auf rp-onlinehabe ich einen interessanten Artikel zum Thema Spicken mit iPod gefunden.

An immer mehr Schulen in den USA werden MP3-Player während Tests und Prüfungen verboten. Nach kleinen Zetteln und Mobiltelefonen sind iPod und Co. die neuste Rafinesse sich durch schwere Fragen und Formeln zu schummeln.

Heisst das, dass die Schüler während den Proben den iPod verwenden dürfen? Dann erstaunt es natürlich nicht, dass die Schüler das Gerät zum Spicken verwenden, dieselben Erfahrungen kann man auch mit dem guten, alten Taschenrechner machen. Man kann das Ganze aber auch anders sehen: die Schüler lernen auf diese Art nicht nur den Probenstoff, sondern sie lernen zusätzlich noch mit diesen Geräten umgehen.

Online Nachhilfebörse

 

Erstenachhilfe.de ist eine Nachhilfebörse, die jene die Nachhilfe anbietet mit jenen in Kontakt bringt, die Nahhilfe suchen. Hinter dem Projekt steckt Sascha Hausig aus Berlin. In den AGB kann man lesen:

 

Erstenachhilfe stellt ein Portal für die Vermittlung zwischen Anbietern und Suchenden von Unterricht und Sprachaustausch (Tandem) zur Verfügung. (…) Die Anmeldung bei erstenachhilfe ist kostenlos. Bis auf weiteres bleiben auch alle Dienste und Features von erstenachhilfe für private Nutzer kostenlos.

Vielleicht wird dies ja ein gutes Projekt. Ein Blick in den Blog der Webseite zeigt schon rege Teilnahme. Diese Plattform koordiniert allerdings lediglich Angebot und Nachfrage in diesem Bereich. Über die Qualität der Nachhilfelehrpersonen ist natürlich nichts ausgesagt, auch nicht über ein mögliches Honorar.

Alle Jahre wieder – Abiturarbeiten gestohlen

So schnell vergeht ein Jahr – vor einem Jahr habe ich diesen Blog mit einer kurzen Meldung zu eben diesem Thema begonnen. Und jetzt also wieder.

In der Kölnischen Rundschau vom 19.4.07 steht Folgendes:

 

Wie Dirk Schneemann, Sprecher der Kölner Bezirksregierung, berichtete, hatte die Pädagogin die Klausuren mit in die Osterferien nehmen wollen, um sie zu korrigieren. Ein Unbekannter habe ihr dann aber während der Zugfahrt ihre Tasche mitsamt den Klausuren gestohlen. Zum Glück hatte sie die Englischarbeiten zuvor vollständig kopiert. Dachte sie zumindest. Bei den sieben Betroffenen fehlten aber einige Seiten, so dass nach Rücksprache mit dem Schulministerium in Düsseldorf entschieden worden sei, dass sie nicht gewertet werden können und nachgeschrieben werden müssen.

Gelesen habe ich die Nachricht im Lehrerfreund.