Clemens-Brentano-Preis an Simon Sailer

Der diesjährige Clemens-Brentano-Preis geht an den österreichischen Schriftsteller Simon Sailer für seine Werk Die Schrift. Die Jury begründete die Wahl wie folgt:

Ein Ägyptologe erhält eine rätselhafte, aber faszinierende Schrift, die sein Leben immer mehr aus der Bahn wirft. Mit Elementen der Hoch- und Popkultur spielend, entwickelt Simon Sailer in subtil-packendem Erzählton ein cineastisches Leseerlebnis: „Die Schrift“ handelt von der Macht der Zeichen sowie dem Horror, Opfer einer höheren Instanz zu werden. So entsteht, ergänzt durch anspielungsreiche Illustrationen, eine so vielfältige wie doppelbödige Erzählung. Sie ist Thriller und Novelle in einem.

Die Preisverleihung wurde wegen der Corona-Pandemie vom 19. Mai auf den 21. Juli verschoben, er wird in der Stadtbücherei Heidelberg übergeben und ist als Veranstaltung vor Ort und als Livestream geplant.

Der Clemens-Brentano-Preis ist mit 10’000 Euro dotiert und wurde 1993 von der Stadt Heidelberg gestiftet und wird seit 1995 jährlich verliehen. Die Jury besteht aus professionellen Literaturkritikerinnen und –kritikern sowie aus Studierenden des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg. Der Preis wird “im Wechsel in den Sparten Erzählung, Essay, Roman und Lyrik an Nachwuchs-Autoren verliehen, die mit ihren Erstlingswerken bereits die Aufmerksamkeit der Kritik und des Lesepublikums auf sich gelenkt haben”, so die offizielle Homepage. 2019 ist der Preis an Gianna Molinari für ihren Debüt-Roman Hier ist noch alles möglich verliehen worden.

Die Stadt benannte den Preis nach Clemens Brentano, der einige Zeit in Heidelberg gelebt hat. Er hielt sich ab 1804 kurze Zeit in Heidelberg auf, wo er mit Arnim die Zeitung für Einsiedler und die Gedichtsammlung Des Knaben Wunderhorn herausgab.

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