Bayerns Schüler müssen künftig „Tag des Handwerks“ absolvieren (auch die Gymnasiasten) | News4teachers

Ab dem Schuljahr 2022/2023 sollen alle Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Bayern einen verpflichtenden «Tag des Handwerks» absolvieren – auch die Gymnasiasten.

Ziel sei es, dabei den Mädchen und Jungen handwerkliche Tätigkeiten näher zu bringen. Auf diese Weise sollen die Berufsfelder des modernen Handwerks begleitend zum Unterricht praxisnah vorgestellt werden, etwa durch Betriebsbesichtigungen, Projektarbeiten in den Betrieben oder die Vorstellung der Ausbildungsberufe durch Auszubildende.

Quelle: Bayerns Schüler müssen künftig „Tag des Handwerks“ absolvieren (auch die Gymnasiasten) | News4teachers

Lukas Linder im Unterricht

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Der zweite Autor heute im Unterricht war Lukas Linder. Zuvor hatte ich mit der Klasse bereits die ersten Seiten seines Buches Der Unvollendete gelesen und viele haben dabei geschmunzelt oder auch laut gelacht, als wir Anatol über seine etwas missglückte Nacht mit zwei Lehrerinnen gelesen haben. Dann also war es so weit. Lukas Linder las dann die Fortsetzung vom Morgen nach jener Nacht. Auch an ihn wurden interessante Fragen gestellt. Zwei Jahre habe er etwa an diesem Buch gearbeitet, sagte er uns.

Zwei Frauen! In deinem Bett! Besoffen! Und trotzdem gondelst du alleine durch diese Nacht. Das ist längst nicht mehr nur Höflichkeit. Das ist Blödheit, Versagen auf der ganzen Linie! Aber was hatte er denn erwartet? War er es nicht langsam gewohnt? Wiederholten sich die selben Dinge nicht die ganze Zeit, nicht nur auf den XXL-Matratzen dieser Welt, sondern überall, wo er den Fuß hinsetzte?

Lukas Linder: Der Unvollendete

X Schneeberger im Unterricht

Heute hatten wir anlässlich der Solothurner Literaturtage zwei Autoren im Unterricht. In der ersten Lektion war Chris Schneeberger hier.

Zuerst hat er sein Buch“Neon Pink & Blue” spontan aufgeschlagen und uns eine längere Passage vorgelesen. Wir hatten uns vorgängig schon kurz mit seinem Buch auseinandergesetzt. Wie zu erwarten war, war der Stil für die einen eher ein Hindernis, andere aber waren vollkommen begeistert. Wir haben uns letztes Jahr mit moderner Literatur beschäftigt, unter anderem Die Infantin trägt den Scheitel links von Helene Adler und 1000 Serpentinen Angst von Olivia Wenzel.  Wir waren also nicht unvorbereitet auf das Buch von Chris Schneeberger – und so haben drei Schülerinnen nach der Lektion sofort spontan ein Buch bei ihm gekauft und es natürlich signieren lassen.

Meist schweige die Landschaft schön. Doch sei gerade etwas passiert: X, eben unter dem vollkommen unnützen Schatten einer Kunststoffpalme hervorgetreten, habe ein wenig auf den erhitzten Steinen der Hafenmauer herumgetänzelt. Der Boden war zu heiß, um barfuss stehen zu bleiben. Mit Blick über das Gewässer auf die Berge, ein tropfendes Glacecornet in der Hand, als wär’ s ein schmelzendes Mikrophon – und als gäbe es in dieser Hitze etwas zu singen. Als ob die Welt an diesem späten Sommernachmittag ein riesen Freiluftcabaret sei.

X Schneeberger: Neon Pink & Blue

X Schneeberger an den Solothurner Literaturtagen

X Schneeberger im Radio SRF – Kontext

Eingebrochen und Abituraufgaben aus dem Tresor des Direktors gestohlen

Auf news4teachers.de habe ich heute gelesen, dass drei Schüler aus dem Tresor eines Bamberger Gymnasiums im Mai 2020 Abitur-Prüfungsaufgaben der Fächer Deutsch, Englisch und Latein gestohlen haben. Dafür haben die damals 19-Jährigen jetzt wegen Sachbeschädigung und Diebstahl eine Strafe von neun Monaten mit zwei Jahren auf Bewährung bekommen. Ausserdem müssen sie in einem gemeinnützigen Projekt mitarbeiten.

«Am Anfang war es Abenteuerlust», sagte einer der Angeklagten. «Anerkennung» sei ebenso ein Grund gewesen. Von den schulischen Leistungen hätten die jungen Männer dies nach Angaben ihrer Verteidiger nicht nötig gehabt.

Nach dem entdeckten Diebstahl mussten für die 33’000 Prüflinge neue Ersatzaufgaben gestellt werden. Für das Mathematik-Abitur mussten zudem kurzfristig neue Aufgaben für mehrere Länder gemacht werden.

Im selben Jahr habe ausserdem ein Konrektor Abschlussaufgaben fotografiert und dem Sohn seiner Lebensgefährtin zukommen lassen.

Meinen allerersten Blogbeitrag hier im Mai 2006 war eine Kurzmeldung über den Diebstahl von Abituraufgaben, und im April 2007 berichtete ich dann kurz von einem weiteren Diebstahl von Klausuren aus einem Zug.

Von einem Kollegen weiss ich, dass er bei Regenwetter auf dem Nachhauseweg mit seinem Fahrrad gestürzt ist und dass dabei ein ganzer Klassensatz von Klausuren verstreut wurde. Die Prüfungen waren zwar nicht weg, aber sie hätten viele Spuren von diesem Unfall gehabt. Das haben mir Schüler berichtet.

Falsch eingestellt Uhr

Zuerst dachte ich, dass ich die folgende Schlagzeile unter “Na so was” abhaken kann.

Weil die Uhr im Prüfungsraum noch auf Winterzeit stand, dürfen Schüler eines Englisch-LKs in Wetter (Ruhr) die Abiklausur noch einmal schreiben. Das Gymnasium im Ennepe-Ruhr-Kreis (Nordrhein-Westfalen) räume den betroffenen 22 Schülerinnen und Schülern diese Option in Abstimmung mit der Bezirksregierung Arnsberg ein, sagte eine Behördensprecherin am Montag.

Quelle: Uhr auf Winterzeit: Schüler dürfen Abiklausur wiederholen | News4teachers

Ich habe dann aber sehr schnell gesehen, dass dieses Ereignis im Netz recht hohe Wellen geschlagen hat. Auf einen Artikel auf spiegel.de gab es besonders viele Kommentare. Auf diese möchte ich kurz eingehen. Sie geben ein sehr gutes Bild davon ab, wie heutige Abiturient*innen wahrgenommen werden und welchen Stellenwert das Abitur für viele heutige Menschen hat.

    • Die einen behaupten, dass die Schüler halt heute nicht mehr die Uhr lesen können.

      Nichtmal die Uhr können sie lesen. Wer noch immer glaubt, Deutschland würde irgendwann in der Zukunft die Digitalisierung in Schulen realisieren, ist wirklich absolut delusional.

      Die Uhr sollte man als Abiturient schon lesen können.

      Die vielen in dieser Kategorie, die manchmal auch nicht fehlerfrei schreiben können, sehen die Schwächen in den mangelnden praktischen Fähigkeiten der heutigen Jugend. Nur haben sie etwas übersehen, die Uhr ging nicht richtig, das hat nichts mit der Fähigkeit zu tun, ob man die Uhr richtig lesen kann. Dass man schliesslich in einer Prüfungssituation nicht erkennen kann, dass die Uhr noch auf Winterzeit eingestellt ist, lässt sich doch wohl nachvollziehen. Einige Kommentatoren (!) glauben aber, dass ihnen das nie passiert wäre.

    • Die nächste Kategorie ist erstaunt darüber, dass die Jugendlichen heute keine Armbanduhren mehr haben.

      Haben denn die jungen Leute heutzutage keine Armbanduhr mehr?

      Ja, so ist es. Es ist mir schon seit einigen Jahren aufgefallen, dass unsere Schüler*innen häufig keine Armbanduhren mehr haben. Warum sollten sie auch, dafür gibt es das Smartphone. Aus diesem Grund stelle ich auch jeweils während den Prüfungen eine Uhr auf, damit die Schüler:innen ohne Gebrauch des Smartphones wissen, wie viel Zeit sie noch haben für die Aufgaben. Neuerdings haben viele Smartwatches. Es soll aber Lehrpersonen geben, die auch diese verbieten.

    • Und diese der Kommentar der Mutter einer Schülerin, die an der Prüfung gewesen ist:

      Meine Tochter war bei der Klausur dabei. Es gibt nur eine Uhr in der Turnhalle, die offenbar nicht auf Sommerzeit gestellt wurde. Sie hat es selbst gemerkt zu Beginn, aber es ist trotzdem in einem Zeitraum von 5 Stunden, wenn man im Flow englisch schreibt, irritierend, wenn die Uhrzeit nicht stimmt. Natürlich können Fehler passieren. Mich stört dabei, dass die Schüler sehr wegen Corona und Tests und Masken unter Druck gesetzt werden. Dann erwarte ich auch Perfektion von Seiten der Schule. Dazu kommt noch, dass die Prüfungsthemen sehr schwer waren und thematisch völlig daneben. Dieser Jahrgang ist schon gebeutelt genug, da hätte man vernünftige Abiturprüfungen erwartet.

      Zur Aufgabenstellung werde ich in einem weiteren Beitrag noch Stellung nehmen. Da hat sich noch ein ganz anderes Problem offenbart.

    • Und dann natürlich die grundsätzliche Kritik an der Schule:

      In einem Land, das seine Bürger – und dazu gehören auch die Schüler – mit Bürokratie dermaßen gängelt, ist es wirklich nicht akzeptabel, dass der öffentliche Dienst den einfachsten Pflichten nicht nachkommt. Alle vom Hausmeister über den Studienrat bis hin zum Schuldirektor kommen in den Genuss einer sicheren Anstellung, die es in der freien Wirtschaft nirgendwo gibt. Wo war der Hausmeister, dessen Aufgabe es war, alle Uhren richtig einzustellen? Wo war der Studienrat, zu dessen Aufgaben es auch gehört, rechtzeitig zu überprüfen, ob die äußeren Voraussetzungen für eine Prüfung erfüllt sind und wo war der Schuldirektor, dem die Gesamtverantwortung obliegt?

      Wie kann man erwarten, dass junge Menschen zu verantwortungsvollen Bürgern erzogen werden, wenn man ihnen permanent eigene Verantwortungslosigkeit vorlebt?

       

    • Schlussfolgerung?

      Mein Gott, es ist halt ein Fehler passiert, das kann doch mal sein. Wichtig ist doch nur, dass er korrigiert wird.

       

  • In diesem Zusammenhang fällt mir eine kleine Episode ein, die ich früher hier schon beschrieben habe: Das störende Ticken der Uhr.Nachtrag: Jetzt fällt mir ein, die Uhr im Klassenzimmer geht immer 1 Minute vor. Ich kann diese Minute zurückdrehen, das nützt nichts, da sich die Uhr immer automatisch korrigiert. Bisher hat aber noch niemand von den Schüler:innen deswegen reklamiert.

Bildungsfachleute

 In der Solothurner Zeitung von gestern fand ich den folgenden Artikel:

Da frage ich mich als Lehrer natürlich, wer oder was denn diese Bildungsfachleute sind. Eine Suche bei Duden ergibt ein ernüchterndes Resultat.

Gibt es also keine Bildungsfachleute? Oder gibt es sie zwar, aber es gibt das Wort gar nicht?

Eine weitere Recherche zeigt dann schnell, dass es sie gibt. Auf der Seite der Lernwerkstatt findet man nähere Details

Es wird ein modularer Lehrgang angeboten. Und warum soll man Bildungsfachmann/frau werden?

Bestätigen Sie Ihre Kompetenz: Mit dem anerkannten Zertifikat als Ausbilder/in mit eidg. Fachausweis treten Sie auf dem Bildungsmarkt als qualifizierte Fachkraft auf und Sie stellen Ihre soziale, Ihre fachliche und Ihre methodische Qualität unter Beweis. Mit dem anerkannten Abschluss gewinnen Sie zusätzlich Vertrauen und schaffen die Voraussetzung für neue berufliche Chancen.

Was gilt es mitzubringen?

– Freude am Lehren und Lernen
– Idealerweise eine aktuelle Ausbildungstätigkeit in einem Unternehmen oder an einer Bildungsinstitution

Auch an der “Höheren Fachschule für Erwachsenenbildung, Leitung und Führung” gibt es eine entsprechende Ausbildung.

Und wie man dann weiter lesen kann, ist eine solche Ausbildung auch sehr wichtig.

Der rasante technologische, soziale und ökonomische Wandel fordert uns heraus, neue Wege in Management und Bildung zu gehen.
Deshalb braucht ein modernes Management führungskompetente AusbildnerInnen und bildungskompetente Vorgesetzte.

Und wer wird uns in besagtem Artikel der Solothurner Zeitung denn als ein solch bildungskompetenter Vorgesetzter gezeigt?

“Die Gesprächsrunde (v.l.): Georg Berger, Direktor BBZ Olten; Urs Schmid, Projektleiter Berufsbildung Kantonal-Solothurnischer Gewerbeverband; Remo Ankli, Vorsteher des Departements für Bildung und Kultur; Beat Nützi, Moderator und Präsident Zweckverband Kreisschule Gäu; Karin Büttler, Kantonsrätin und Mitglied der Bildungs- und Kulturkommission; Christoph Kohler, Direktor der Kreisschule Gäu.”

Alles klar? Die Lehrpersonen sind und bleiben Lehrpersonen und vielleicht bestenfalls Ausbildungsfachleute, oder nur Ausbildungsleute? Der Lehrplan 21 wird im Kanton Solothurn aber definitiv von Bildungsfachleuten vorgestellt, die Ausbildungsleute werden ihn nachher umsetzen.

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