Was liest Sting? – buchreport

Sting in April 2018  

Raph_PH, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Letzten Samstag soll Sting in Badelatschen in einer Hamburger Buchhandlung gesehen worden, Sting gab am selben Abend ein Konzert in Hamburg. Und was hat er dort gekauft?

Nach kurzem Smalltalk entschied sich Sting letztlich für eine Ausgabe von Thomas Manns „The Magic Mountain“. Kein großer Bon: Die Ausgabe der Penguin Random House-Paperback-Marke Vintage ging für 15,10 Euro über den Tisch.

Quelle: Was liest Sting? – buchreport

Ines Geipel erhält den Maireluise-Fleisser-Preis 2021

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Seit 1981 wird der der Marieluise-Fleisser-Preis zum Gedenken an Marieluise Fleisser von der Stadt Ingolstadt vergeben, seit 2001 jedes zweite Jahr. Die Übergabe des Preises erfolgt jeweils am 23. November, dem Geburtstag von Fleisser. Seit 2002 ist der Preis mit 10’000 Euro dotiert. Mit der Übernahme des Archivs von Marie-Luise Fleissner entstand für Ingolstadt die Verpflichtung zur Vergabe dieses Preises.

Der „Marieluise-Fleißer-Preis“ dient der Förderung deutschsprachiger Autorinnen und Autoren, die – wie im Werk der Marieluise Fleißer – den Konflikt zwischen unerfüllten Glücksansprüchen und alltäglichen Lebenswelten zum zentralen Thema haben.

Literaturport.de

In diesem Jahr also erhält Ines Geipel den Preis, dies hat der Stadtrat am 29. Juli beschlossen.

Zu Ines Geissler lesen wir auf buchmarkt.de:

Ines Geipel, 1960 in Dresden geboren, studierte nach Abbruch ihrer Spitzensport-Karriere bis zu ihrer Flucht aus der DDR im Sommer 1989 Germanistik in Jena, danach Philosophie in Darmstadt. Seit 1996 ist sie Schriftstellerin und lehrt Verskunst an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin.

Die politisch engagierte Autorin und Publizistin hat mehr als zwanzig Bücher und Essays verfasst. Ihr jüngstes Buch Umkämpfte Zone. Mein Bruder, der Osten und der Hass (2019) schildert die gegenwärtige Entwicklung der Situation in Ostdeutschland. In ihren Werken setzt sich Ines Geipel mit ihren prägenden Erfahrungen in der DDR auseinander.

Für ihre schriftstellerische Tätigkeit und ihr gesellschaftspolitisches Engagement bekam sie unter anderem folgende Auszeichnungen: den Antiquaria-Preis für Buchkultur (2011), den Karl-Wilhelm-Fricke-Preis als Sonderpreis (2019) sowie den Lessing-Preis für Kritik (2020).

2011 erhielt sie für ihr schriftstellerisches und politisches Engagement das Bundesverdienstkreuz.

In ihrem neusten Werk “Umkämpfte Zone”, das im Jahr 2019 erschienen ist, schildert sie die gegenwärtige Entwicklung der Situation in Ostdeutschland.

Krimipreis 2021

Das SYNDIKAT, der Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur, hat am Samstag die Kriminalpreise für das Jahr 2021 verliehen. Die diesjährigen Lesungen haben online auf Youtube stattgefunden. Man findet sie hier.

Der Preis wird in sechs Kategorien verliehen. In der Kategorie “Roman” wurde Tommie Goerz für sein Buch “Meier” (Verlag ars vivendi) ausgezeichnet. Eine Rezension zu diesem Buch findet man hier auf buecherrezensionen.org.

Die Übersicht über die Preisträger findet man hier im Boersenblatt.

Chrysanth WebStory Published by WebStory

Das deutsche Projekt Gutenberg ist umgezogen

Ich habe eben versucht, das deutsche Projekt Gutenberg über die Adresse gutenberg.spiegel.de zu erreichen. Statt auf die gewohnte Oberfläche wird man einfach zu Spiegel Kultur umgeleitet. Kein Hinweis, nichts. Auch eine Suche über google ergibt nichts, nur immer wieder Spiegel-Resultate. Einen Hinweis findet man allerdings.

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Wenn man allerdings den Link drückt, landet man wieder bei Spiegel Kultur. Kein Hinweis darauf, was los ist. Das “In eigener Sache: Das Projekt Gutenberg-DE zieht am 6. …” ist nirgend sichtbar.

Erst nach einigem Suchen komme ich dank einem Twitter-Beitrag auf die neue Seite:

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Hier die neue Seite auf: https://www.projekt-gutenberg.org/index.html

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Nachtrag: Hätte ich die News der letzten Tage gut verarbeitet, dann wäre ich durch den digithek blog bereits informiert gewesen.

Auf der Suche nach dem Klodeckel

Heute wurde ich nach einer Meldung auf pr-inside.com auf eine Neuerscheinung aufmerksam gemacht, die an der diesjährigen Leipziger Buchmesse für Aufsehen sorgt: Das im Selbstverlag erschienene Erstlingswerk von Ramin Peymani: Klodeckel 2012. So lese ich auf jener Seite:

Mit seiner ironisch-tiefgründigen Gesellschaftskritik ‘Klodeckel 2012’ hat er offenbar den Nerv der Zeit getroffen. Auf mehr als 100 Seiten widmet er sich spitz und doch amüsant den vielen kleinen und großen Aufregern, prangert die Konjunktur der Ideologen an und spricht Klartext über Umerzieher und Begriffsumdeuter.

Also mache ich mich auf die Suche nach diesem Buch, und zwar möchte ich mir das Ebook “anschauen”. Laut pr-inside.com soll es als als normales Buch im Handel erhältlich sein, aber auch als Ebook.

  • Ich versuche es traditionell auf buchhaus.ch und buch.ch – in beiden Fällen komme ich ohne Probleme zum Angebot des Buches, das bei BOD erschienen ist, im ersten Fall für CHF 11.90, im zweiten für CHF 10.40.
  • Eine Suche bei ex libris führt ebenfalls zu einem Treffer – hier für CHF 8.40.

Wo aber ist das Ebook, keiner dieser Anbieter hat es im Programm. Auf der Seite des Autors wird man schliesslich auf Amazon verweisen.

  • Also versuche ich es bei Amazon, und siehe da, hier haben wir die gedruckte Variante für EUR 6.80 und das Ebook für EUR 3.99.

Ich lasse mir eine Leseprobe schicken, das wars. Ohne Amazon wäre ich nicht zu diesem Ebook gekommen. Ich lese die ersten Seiten und bin beeindruckt – also kaufe ich das Buch, so einfach kann das gehen.

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Gefunden – Karl May

Ich suchte im Internet
So vor mich hin,
Und etwas zu finden,
Das war mein Sinn …

Als ein Kollege und ich vor einigen Wochen die neuen Ethik-Lektionen vorbereiteten, waren wir auf der Suche nach geeigneten einführenden Fallbeispielen. Plötzlich erinnerte ich mich spontan an eine Geschichte, die ich vor über vierzig Jahren in einem Karl-May-Buch gelesen hatte.

Ein Vater und ein Sohn waren auf einem Kirchendach beschäftigt, womit genau, wusste ich nicht mehr, wahrscheinlich als Dachdecker. Der Sohn bekam einen Schwindelanfall und hielt sich am Bein des Vaters fest. Daraufhin drohten beide abzustürzen. Der Vater hielt dies eine Zeit lang aus, dann drohte er mit dem Sohn abzustürzen. Also stiess er seinen Sohn gewaltsam von sich und liess ihn abstürzen.

Dies war meine Erinnerung. In welchem Buch ich das gelesen hatte, wusste ich nicht mehr. Immerhin hatte ich über 40 Bände von Karl May in jener Zeit gelesen. Natürlich kann man das Beispiel nun selber fertig konstruieren. Aber im Zeitalter des Internets sollte es doch möglich sein, die entsprechende Textstelle zu finden.

Also suche ich vor mich hin: Suchbegriffe “Dachdecker” und “Karl May”. Als Antwort ein Zeitungsartikel, in dem von einem Dachdecker in Biel berichtet wird, der vom Dach gestürzt sei. In einer Reklame auf derselben Seite: “Mögen Sie Abenteuerromane von Karl May?” Falsche Fährte. Antwort Amazon:

Riesige Auswahl Dachdecker, Karl May Klassiker und und viele weitere Artikel im Bereich Bücher zu dauerhaft niedrigen Preisen.

Das ist wohl auch nichts.

Es gilt also, die Suchstrategie einzuengen. Ich fixiere mich in meiner Suche auf das deutsche Projekt Gutenberg. Dort ist eine Suche innerhalb der Texte des Projektes möglich.

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Jetzt sehen die Resultate schon ganz anders aus.

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Old Surehand, das wäre möglich, ich erinnere mich, dass ich dieses Buch tatsächlich einmal gelesen habe. Ein Klick auf die entsprechende Seite bringt mich direkt ins Kapitel 2:

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Ich beginne also das Kapitel von Anfang an zu lesen, und siehe da, das ist genau die Geschichte, an die ich mich vage erinnert habe.

Zwei Schieferdecker hatten auf der Spitze eines sehr hohen Kirchturmes eine neue Wetterfahne anzubringen … Der eine Schieferdecker war ein alter, erfahrener Meister, der andre sein Sohn, der eine Frau und vier Kinder hatte. (…) Da hört man oben einen Schreckensruf erschallen; der Sohn hat ihn ausgestossen; der Vater antwortet ruhig und ermahnend; der Sohn ruft wieder, und gleich darauf stösst die Menge einen einzigen, vielstimmigen Schrei des Entsetzens aus, denn der Alte hat den Sohn, der ihn am Fusse fasste, mit einem kräftigen Tritte von der Leiter geschleudert, so dass er in die grausige Tiefe stürzt und dort zu einem wirren Haufen von Fleisch und Knochen zerschellt.

Das man mit solch vagen Erinnerungen eine Textstelle wiederfindet, das hat mich wirklich sehr angenehm überrascht. Überrascht hat mich aber auch, dass ich mich an solche Einzelheiten aus der Lektüre meiner Jugendzeit erinnert habe, und die Lektüre dieser Bücher von Karl May hat damals in rekordverdächtigem Tempo stattgefunden. Aber wie heisst es doch so schön? Eine andere Erinnerung aus dem Latein-Unterricht:

Semper aliquit haeret.

Ich habe übrigens das Buch eben auf meinen Kindle geladen, es kostet nichts. In den kommenden Ferien werde ich mal wieder einen Blick in Old Surehand werfen. Im Moment ist Karl May ohnehin in den Medien sehr präsent, anlässlich seines 100. Todestages.

 

7,5 Millionen funktionale Analphabeten

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Die Studie “leo. – Level-One” von Anke Grotlüschen, die an der Universität Hamburg durchgeführt worden ist, kommt zum Ergebnis, dass in Deutschland 7,5 Millionen funktionale Analphabeten leben.

Gemäss der Studie wird unter funktionalem Analphabetismus Folgendes verstanden:

Davon wird bei Unterschreiten der Textebene
gesprochen, d.h., dass eine Person zwar
einzelne Sätze lesen oder schreiben kann,
nicht jedoch zusammenhängende – auch
kürzere – Texte. […]
So misslingt etwa auch bei
einfachen Beschäftigungen das Lesen schriftlicher
Arbeitsanweisungen.

Mehr als 4% der Erwerbstätigen sind Analphabeten.

Davon wird bei Unterschreiten der Satzebene
gesprochen, d.h., dass eine Person zwar
einzelne Wörter lesend verstehen bzw.
schreiben kann – nicht jedoch ganze Sätze.
Zudem müssen die betroffenen Personen
auch gebräuchliche Wörter Buchstabe für
Buchstabe zusammensetzen.

Interessant finde ich, dass immerhin 12,3% der funktionalen Analphabeten eine höhere Bildung absolviert haben.

Die Studie findet man hier, und hier den dazugehörenden Blog.

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